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Politik

Party-Exzess bei Bundeswehr in Litauen

14. Juni 2021

Das schadet dem Bild der Bundeswehr: In Litauen wird vier deutschen Soldaten schweres Fehlverhalten auf einer Party vorgeworfen. Die Soldaten, die zur NATO-Mission "Enhanced Forward Presence" gehören, wurden abgezogen.

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Deutsche Soldaten im NATO Einsatz I Enhanced Forward Presence
In Litauen ist die Bundeswehr Teil eines NATO-Bataillons. Es dient der Abschreckung Russlands.Bild: Monika Skolimowska/dpa/picture alliance

Ermittlungen durch den Kompaniechef und Feldjäger hätten den Anfangsverdacht auf Straftaten wie Nötigung, sexuelle Nötigung, Beleidigung, womöglich auch mit rassistischem Hintergrund, sowie auf extremistische Verhaltensweisen ergeben, teilte das Verteidigungsministerium den Obleuten im Bundestag mit.

"Betroffen sind nach jetzigem Kenntnisstand zehn Soldaten", heißt es in einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte der "Spiegel" berichtet. Nach einer exzessiven Party liefen demnach gegen mehrere Soldaten Ermittlungen. Dabei sollen in einem Hotel Ende April rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen worden sein, berichtete das Magazin weiter. Ein mutmaßlicher sexueller Übergriff soll auch gefilmt worden sein.

Anwalt und Militärseelsorge sind eingeschaltet

Der Vorfall sei am 8. Juni von einem Soldaten gemeldet worden, hieß es in der Obleuteunterrichtung. Ein Wehrdisziplinaranwalt sei eingeschaltet. Die möglichen Täter und Opfer wurden räumlich voneinander getrennt. Ein Geschädigter sei nach Rücksprache mit der Truppenpsychologie und der Militärseelsorge zurück nach Deutschland gebracht worden.

Die Mission "Enhanced Forward Presence" ist Teil der NATO-Abschreckung gegenüber Russland. "Für das gemeldete Fehlverhalten gibt es keine Entschuldigung", sagte der FDP-Verteidigungspolitiker Alexander Müller. "Die Schilderungen müssen disziplinarisch untersucht und entsprechend geahndet werden." Das Fehlverhalten einzelner Soldaten dürfe aber nicht das Ansehen aller anderen Kameraden beschmutzen. Er kritisierte, die Parlamentarier seien erneut zu spät unterrichtet worden.

haz/ack (dpa)