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US-Armee verteidigt Syriens Rebellen

4. August 2015

Erst waren es nur Medienberichte, nun hat es das Pentagon offiziell mitgeteilt: Die US-Luftwaffe unterstützt die in amerikanischen Camps ausgebildeten Rebellen in Syrien. Ansonsten hätten diese einen schwierigen Stand.

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US Kampfjets fliegen Angriffe gegen IS in Syrien - Archiv August 2014 (Foto: US Air Force)
Bild: picture-alliance/DOD/US Air Force

Das Pentagon bestätigte offiziell eine Aktion aus der Luft, die bereits am vergangenen Freitag gestartet wurde. Der Luftangriff sei zum Schutz der Gruppe "Neues Syrien" erfolgt, teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington mit. "Wir müssen handeln, um die Gruppe, die wir ausgebildet und ausgerüstet haben, zu verteidigen." Zuvor hatte bereits ein Regierungsvertreter erklärt, die US-Armee habe Stellungen der islamistischen Al-Nusra-Front bombardiert und damit auf einen Angriff der Islamisten auf von den USA ausgebildete Rebellen reagiert.

Direkte Konfrontation

Dieser Strategiewechsel könnte zu einer direkten Konfrontation zwischen US-Truppen und der syrischen Armee führen. Der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest, warnte denn auch den syrischen Machthaber Baschar al-Assad ausdrücklich davor, den vom US-Militär ausgebildeten Einheiten beim Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in die Quere zu kommen. Die USA seien zu "zusätzlichen Schritten" bereit, um die verbündeten Rebellen zu unterstützen, sagte Earnest. Unterdessen wurden bereits die Sanktionen Washingtons gegen syrische Institutionen und Einzelpersonen verschärft. Man wolle so den Druck aufrecht erhalten und die syrische Regierung dazu bewegen, "ihre Kampagne der Gewalt gegen ihr Volk zu beenden", teilte das US-Finanzministerium mit.

60 Mann statt 5400

Bereits seit dem vergangenen Sommer fliegen die USA - gemeinsam mit Verbündeten - Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien und im Irak. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen Assad. Der IS kontrolliert mittlerweile große Gebiete in Syrien und im Irak. Dem gegenüber fällt es den USA vergleichsweise schwer, syrische Rebellen für den Kampf zu gewinnen. Eigentlich sollten in den Camps - unter anderem in der Türkei - bis zu 5400 Kämpfer pro Jahr ausgebildet werden. Bislang wurden aber gerade einmal 60 Mann eingesetzt.

Dessen ungeachtet sieht man in Moskau das Treiben der Amerikaner in Syrien nicht erfreut. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnte die USA vor den Folgen von Angriffen gegen die syrische Armee. Dies würde den Kampf gegen die islamistischen Extremisten erschweren, erklärte Lawrow.

ml/wl (afp,rtr)