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Pilotenstreik bei Lufthansa-Tochter Eurowings

4. Oktober 2022

Die Pilotengewerkschaft VC hat für Donnerstag einen 24-stündigen Streik bei Eurowings angekündigt. Die Verhandlungen über den Manteltarifvertrag seien gescheitert. Die Airline spricht von unverhältnismäßigen Forderungen.

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 Eurowings-Maschine auf Dortmunder Flughafen
Eurowings-Maschinen bleiben wegen des Pilotenstreiks am Donnerstag am BodenBild: Micha Korb/picture alliance

Zehn Gesprächsrunden hätten zu keiner nennenswerten Annäherung geführt, teilte die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit. Zentrale Forderung der VC sei die Entlastung der Beschäftigten etwa durch die Reduzierung der maximalen Flugdienstzeiten sowie die Erhöhung der Ruhezeiten.

Seit 2015 habe es hier keine Anpassungen gegeben. Die Arbeitsbelastung sei erheblich gestiegen, erklärte die Gewerkschaft. "Der Arbeitgeber schöpft regelmäßig die Einsatzzeit der Kolleginnen und Kollegen bis zum zulässigen Maximum aus, das kann kein Dauerzustand sein." Aufgrund des mangelnden Entgegenkommens des Managements bleibe derzeit nur die Option, den Forderungen mit einem Arbeitskampf Nachdruck zu verleihen. Der Streik bei der Lufthansa-Tochter ist von Donnerstag 00.00 bis 23.59 Uhr angesetzt, wie die Gewerkschaft mitteilte.

Eurowings nennt Streik unverantwortlich

Eurowings-Personal-Geschäftsführer Kai Duve kritisierte den Streik als unverantwortlich und unverhältnismäßig. Trotz zweier anstehender Gehaltserhöhungen in den nächsten vier Monaten von deutlich mehr als zehn Prozent fordere die VC 14 zusätzliche freie Tage im Jahr sowie eine Absenkung der maximalen Wochenarbeitszeit um fünf Stunden, monierte Duve. "Das ist in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten, nicht nur maßlos." Die Forderungen würden auch 20 Prozent der Eurowings-Flüge unmöglich machen und damit die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und seiner Belegschaft gefährden.

Insgesamt besteht die Eurowings-Flotte aus 75 Flugzeugen. Das Unternehmen geht davon aus, trotz des Streiks einen "signifikanten Teil" des Flugangebots am Donnerstag stemmen zu können, da nur der Flugbetrieb von Eurowings Deutschland bestreikt werde, nicht der von Eurowings Europe.

Lufthansa-Flüge sind von dem Arbeitsausstand ebenfalls nicht betroffen. Anfang September hatte bereits ein Pilotenstreik beim Mutterkonzern Lufthansa dessen Flugbetrieb fast vollständig lahmgelegt. Dabei ging es um Lohnforderungen der Pilotengewerkschaft VC.

qu/mak (dpa, rtr, afp)