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Polizeistation durch Bombenanschlag zerstört

14. Januar 2016

Ein Hauptquartier der türkischen Polizei in der Kurdenprovinz Diyarbakir war das Ziel eines blutigen Autobombenanschlags. Mindestens sechs Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt.

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Durch Autobombenanschlag zerstörtes Polizeiquartier in Cinar (Foto. picture-alliance/AA/A)
Bild: picture-alliance/abaca/Depo Photos

Die Angreifer hätten zunächst eine Autobombe vor dem Eingang der Hauptpolizeistation der Stadt Cinar gezündet und dann das Feuer auf Sicherheitskräfte eröffnet, berichtet die regierungsnahe Zeitung "Daily Sabah". Dabei seien auch Raketenwerfer zum Einsatz gekommen. Auch angrenzende Gebäude mit Wohnungen von Polizisten und ihren Familien wurden laut dem Medienbericht angegriffen. Das fünfstöckige Polizeigebäude wurde durch die Explosion weitgehend zerstört (Artikelbild). Nach dem Attentat seien zusätzliche Polizeikräfte und Soldaten zur Verstärkung in die Region geschickt worden, berichtet "Daily Sabah".

Türkei beschuldigt PKK

Ministerpräsdident Ahmet Davutoglu verurteilte den Anschlag. Die Türkei werde ihren Kampf gegen jede Form von Terror konsequent fortsetzen. Davutoglu bestätigte Angaben der Provinzregierung, denen zufolge bei der Attacke sechs Menschen getötet und 39 weitere verletzt wurden. Unter den Opfern des Anschlags sind laut unbestätigten Berichten neben mehreren Polizisten auch Frauen und Kinder.

Polizeipatrouille nach dem Anschlag (Foto. picture-alliance/AA/A)
Polizeipatrouille nach dem AnschlagBild: picture-alliance/AA/A. Aslan

Offizielle türkische Stellen beschuldigen die verbotenen kurdische Arbeiterpartei PKK, den Angriff verübt zu haben. Bislang bekannte sich keine Gruppierung zu der Tat.

Der jahrzehntelange Konflikt der Regierung in Ankara mit der PKK war im vergangenen Sommer wieder eskaliert, der Friedensprozess kam zum Erliegen. Die Armee geht in den Kurdengebieten im Südosten des Landes mit aller Härte gegen Aktivisten vor. In mehreren Städten herrschen kriegsähnliche Zustände. Die PKK, die auch in der EU und den USA als terroristische Organisation gilt, kämpft für mehr Autonomie für die Kurden. Laut Schätzungen kamen in den Konflikt mehr als 40.000 Menschen ums Leben.

qu/se (dpa, afp, APE, rtre)