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Portugal ohne Rettungsschirm

5. Mai 2014

Schuldenkrise adé - Lissabon verlässt den Euro-Rettungsschirm und will künftig auch ohne Übergangshilfen auskommen.

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Portugal Fahne Flagge
Bild: AP

Nach Irland und Spanien verlässt Portugal als drittes Euro-Krisenland Mitte Mai den Rettungsschirm. Ministerpräsident Pedro Passos Coelho kündigte am Sonntagabend in einer Fernseh-Ansprache an, das Land werde sich dafür keine Notfall-Kreditlinie einräumen lassen. Portugal muss dann also finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen - ohne Übergangshilfen oder sonstige Absicherung.

Sparauflagen erfüllt

Das Euro-Land habe genügend Reserven, um finanzielle Turbulenzen ein Jahr lang durchzustehen, sagte Pedro Passos Coelho nach dem Treffen mit seiner Ministerriege. Die Entscheidung sei "das Beste für die Interessen Portugals". Sein Land habe "seine Glaubwürdigkeit zurückerlangt".

Portugal hat seit Mai 2011 zinsgünstige Kredite von 78 Milliarden Euro bekommen. Die Troika aus EU, EZB und IWF hat das südeuropäische Land damit vor dem Staatsbankrott gerettet. Im Gegenzug musste das Land harte Sparauflagen erfüllen.

Deutschland zufrieden

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) begrüßte die Ankündigung, das Hilfsprogramm zu beenden. "Portugal hat die letzten drei Jahre gut genutzt und umfangreiche Reformen umgesetzt", erklärte er. "Portugal ist es eindrucksvoll gelungen, sich wieder selbst zu finanzieren." Passos Coelho hatte vor zwei Wochen gesagt, Deutschland spreche sich dafür aus, dass Portugal den Euro-Rettungsschirm ohne "Sicherheitsnetz" verlässt.

Die Troika hatte Portugal am Donnerstag beim zwölften und damit letzten Prüfbesuch eine vereinbarungsgemäße Programmumsetzung und verbesserte Wirtschaftslage bescheinigt. Damit konnte die letzte Tranche von 2,6 Milliarden Euro ausgezahlt werden. Inzwischen kann sich das Land wieder zu verkraftbaren Zinsen am Kapitalmarkt finanzieren.

det/se (afp, dpa, rtr)