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Politik

Portugal schickt Soldaten nach Mosambik

30. März 2021

Weil die Lage im Norden des afrikanischen Landes eskaliert, greift die frühere Kolonialmacht ein. Die Vereinten Nationen sind über die humanitäre Lage besorgt.

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Portugal Armee Soldaten
Soldaten aus Portugal sollen die mozambikanische Armee im Kampf gegen Islamisten trainieren (Symbolbild)Bild: Armando Franca/AP Photo/picture alliance

Die portugiesische Regierung will 60 Soldaten in die mosambikanische Krisenregion Cabo Delgado schicken. Der Außenminister der früheren Kolonialmacht, Augusto Santos Silva, sagte im TV-Sender RTP, die Einheit solle die Streitkräfte in Mosambik mit Trainingsmaßnahmen dabei unterstützen, Dschihadisten im nördlich gelegenen Palma zu bekämpfen.

In der Küstenstadt mit mehr als 67.000 Einwohnern wüten seit dem vergangenen Mittwoch Rebellen des "Islamischen Staates". Die Terrormiliz erklärte in einem am Montag verbreiteten Bekennerschreiben, sie habe die Kontrolle über Palma erlangt. Eigene Kämpfer hätten 55 Soldaten und christliche Bewohner umgebracht. Belege dafür gibt es bisher nicht. Die Regierung in Maputo bestätigte aber weitere Auseinandersetzungen zwischen Islamisten und dem Militär.

Kommunikationsverbindungen unterbrochen

Das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) erklärte, die humanitäre Lage sei "äußerst beunruhigend". Berichten zufolge versuchten Tausende Menschen, das Gebiet zu verlassen, teils mit Booten, teils zu Fuß. Wegen eines Ausfalls der Kommunikations-Infrastruktur seien Angaben aus der Region jedoch schwer zu verifizieren.

Mosambik Unruhen Vertriebene Binnenflüchtlinge
In Paquitequete sind Boote mit Flüchtlingen angekommenBild: Alfredo Zuniga/AFP/Getty Images

Die einstige Kolonie Mosambik in Südostafrika hatte 1975 die Unabhängigkeit von Portugal erlangt. Im Anschluss glitt das Land in einen 16-jährigen Bürgerkrieg ab, ehe ein Prozess der Demokratisierung begann. Seit 2017 kommt es immer wieder zu Angriffen islamistischer Kämpfer auf staatliche Einrichtungen und Siedlungen in der rohstoffreichen Provinz Cabo Delgado im Norden des Landes. Frankreichs Energiekonzern Total ist dort an einem knapp 17 Milliarden teuren Flüssiggasprojekt beteiligt. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden in dem Konflikt mehr als 2000 Menschen getötet; Hunderttausende flohen.

jj/djo (dpa, afp, rtr, epd)