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PR-Chef der IS-Terroristen in Syrien getötet

30. August 2016

Er war der Propaganda-Chef der Dschihadisten im selbsternannten "Kalifat" - der Mann, der dem "Islamischen Staat" in den Medien Durchschlagskraft verlieh. Für die Terror-PR ist das ein schwerer Schlag.

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Abu Mohammed al-Adnani, Pressesprecher des "Islamischen Staates" (Fotoquelle: Propaganda-Material)
Abu Mohammed al-Adnani (Propaganda-Material)Bild: US-Außenministerium

Einer der höchsten Anführer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist nach Angaben der Extremisten in Nordsyrien getötet worden. IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani sei in Aleppo als "Märtyrer" gestorben, während er Militäroperationen inspiziert habe, teilten die Dschihadisten im Internet mit. Die Echtheit der Mitteilung lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Die Nachricht wurde über die üblichen Kanäle des IS verbreitet. Auch die Website Amaq - eines seiner Sprachrohre - berichtet über Al-Adnanis Tod.

Schärfste Waffe: Internet

Der PR-Chef der Islamisten wirkte bis nach Europa: Immer wieder rief er Muslime dazu auf, zum Dschihad in die Kriegsgebiete zu reisen. Wie Joseph Goebbels, der als Nazi-Propagandaminister im Dritten Reich den "totalen Krieg" forderte, verlangte Al-Adnani den bewaffenten Kampf.

Die hohe Zahl an Menschen, die den Appellen folgten, zeigt, wie entscheidend seine Arbeit für die Rekrutierung neuer Terroristen war. Während Al-Adnanis Genossen mordeten und brandschatzten, war seine schärfste Waffe das Internet. Vor allem über soziale Medien und einschlägige Islamisten-Websites verbreiten sich Videos und Artikel der Dschihadisten rasend schnell in aller Welt - kaum zu kontrollieren von den Sicherheitskräften, die oft erst eingreifen können, wenn ein Aufruf schon seine Adressaten gefunden hat.

Er hat das "Kalifat" ausgerufen

Al-Adnani war es auch, der im Sommer 2014 in einer Audiobotschaft das "Kalifat" des "Islamischen Staates" ausrief und Abu Bakr al-Bagdadi zu dessen Herrscher erklärte. Im vergangenen Mai rief der IS-Sprecher die Anhänger der Dschihadisten zu Anschlägen im Westen während des Fastenmonats Ramadan auf.

Über Al-Adnanis Alter gibt es unterschiedliche Angaben. Er soll Ende der 70er Jahren in Syrien geboren sein. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrere Anführer der sunnitischen Extremisten getötet.

jj/qu (dpa, rtr)