Prominente setzen Zeichen für den Hambacher Forst
63 Portraits von bekannten Kulturschaffenden und alternativen Nobelpreisträgern hängen im Hambacher Forst an den Baumstämmen. Eine Protestaktion gegen den Braunkohleabbau. Hier sagen einige Promis, warum sie mitmachen.
Der Kampf für den Wald
Ginge es nach dem Stromkonzern RWE, soll auch der letzte Rest des Hambacher Forstes dem Braunkohleabbau weichen. Zur Zeit darf zwar nicht mehr gerodet werden, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Die Klima-Allianz Deutschland hatte deshalb Prominente aufgerufen, sich für den Erhalt des Waldes einzusetzen. Ihre Portraits (hier: Fernsehköchin Sarah Wiener) hängen symbolisch an den Bäumen.
Für Klimaschutz: Schauspieler Benno Fürmann
Zur Zeit ist Benno Fürmann in der TV-Serie "Babylon Berlin" zu sehen. Der Schauspieler kämpft öffentlich für den Klimaschutz: "Der Klimawandel stellt bereits jetzt eine große Belastung dar - insbesondere für die ärmsten Menschen im globalen Süden. Die Politik ist es den Menschen hier und weltweit schuldig, die Gefahr ernst zu nehmen und endlich zu handeln."
Ihm geht es ums Ganze: Bodo Wartke, Musikkabarettist und Liedermacher
"Als ich im Sommer vor Ort war und mit den AktivistInnen gesprochen habe, war mir sofort klar: Dieser Wald ist ein Wald mit Symbolgehalt. Hier geht es nicht allein um Bäume, es geht ums große Ganze", sagt der Kabarettist Bodo Wartke.
Kämpft für Frauenrechte: Monika Hauser, Ärztin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises
"Der Wald ist erst der Anfang. Tausende Menschen werden gezwungen, für Tagebaue ihr Zuhause aufzugeben, über Jahrhunderte gewachsene Dorfgemeinschaften werden zerstört. Für die Bewohnerinnen und Bewohner sind diese Umsiedlungen sehr belastend, auch psychisch. Man fragt sich schon, warum das alles noch sein muss - jetzt, wo der Kohleausstieg kommt."
Umweltfreundliches Licht: Der Künstler Olafur Eliasson gründete "Little Sun"
Seit 2012 kümmert sich "Little Sun" darum, Menschen ohne Stromversorgung mit Energie zu beliefern. "Wenn Deutschland es mit der Nachhaltigkeit ernst meint, muss es aufhören, Braunkohle - den umweltschädlichsten fossilen Brennstoff - abzubauen. Mehr als 12.000 Jahre hat der Hambacher Forst für sein heutiges Aussehen gebraucht. Wenn er weg ist, ist er weg. Die Energiewende muss jetzt erfolgen."
Gegen Kohle als Klimakiller: Johannes Strate von der Band "Revolverheld"
"Der Energiekonzern RWE würde einen der artenreichsten Wälder dieses Landes zerstören, um (...) seine Kraftwerke mit Deutschlands Klimakiller Nummer 1, der Braunkohle, füttern zu können. Dabei haben (...) Dürren und Starkregen gezeigt, dass gehandelt werden muss (...). In Deutschland bedeutet das: die dreckigsten Kohlemeiler jetzt abschalten (...) und die erneuerbaren Energien weiter ausbauen!"
Der "Waldmacher": Tony Rinaudo, Agrarökonom und Träger des Alternativen Nobelpreises 2018
Rinaudo verwandelt karge Landschaften in Wälder und Ackerland: "Wälder können von großer Bedeutung für die Gesundheit sein, sie versorgen uns mit sauberer Luft und sauberem Wasser, sie können uns vor Hochwasser schützen und bieten Vögeln und Insekten eine Heimat. Wie wir heute mit unseren Wäldern umgehen ist entscheidend für die Frage, ob zukünftige Generationen ein gutes Leben haben werden."