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Politik

"Proud Boys"-Chef kommt in Haft

24. August 2021

Der Anführer der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys", Henry "Enrique" Tarrio, ist in Washington zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Tarrio muss 155 Tage in Haft, außerdem erhielt er eine Geldstrafe.

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USA I Enrique Tarrio I Proud Boys
"Proud Boys" Anführer Enrique Tarrio (Archivbild)Bild: Allison Dinner/AA/picture alliance

Das US-Justizministerium teilte mit, Tarrio habe Sachbeschädigung und den Besitz von Waffenzubehör gestanden. Der Rest der Strafe - weitere 85 Tage - werde für eine dreijährige Bewährungszeit ausgesetzt. Tarrio müsse außerdem 1000 Dollar Geldstrafe sowie eine Entschädigung von 347 Dollar an die Kirche zahlen, bei der es zu der Sachbeschädigung gekommen war.

"Black Lives Matter"-Plakat verbrannt

Tarrio war im Dezember am Rande einer Demonstration gegen die Wahlniederlage von US-Präsident Donald Trump in Washington daran beteiligt gewesen, ein "Black Lives Matter"-Transparent zu verbrennen, das von Mitgliedern seiner Gruppe von der Kirche entwendet worden war. Der Chef der "Proud Boys", der aus Florida stammt, hatte die Tat in einem Interview der "Washington Post" zugegeben ohne jeden Anflug von Reue. Tarrio war daraufhin zwei Tage vor einer Pro-Trump-Demonstration am 6. Januar in Washington festgenommen worden. Die Polizei fand bei ihm zwei Schusswaffen-Magazine.

US-Kapitol | Sturm der Trump-Fans
Als im Januar das US-Kapitol gestürmt wurde, gingen die Bilder um die ganze WeltBild: Shannon Stapleton/REUTERS

Auf Anordnung des Gerichts musste Tarrio die US-Hauptstadt bis zu seinem Prozess verlassen. Am Tag danach stürmten Trump-Anhänger das Kapitol, darunter auch Mitglieder der "Proud Boys", von denen sich mehrere vor Gericht verantworten müssen.

Im Wahlkampf hatte Trump mit Aussagen über die "Proud Boys" Begeisterung im rechten Spektrum ausgelöst. In einer TV-Debatte mit dem letztlich siegreichen Herausforderer Joe Biden hatte Trump sich geweigert, rechtsradikale Gruppen klar zu verurteilen. Damals sagte er: "Proud Boys - haltet euch zurück und haltet euch bereit."

haz/fw (dpa, afp, ap)