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Prozessflut im Libor-Zinsskandal

1. November 2013

Der verstaatlichte US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae hat wegen des Skandals um den Zinssatz Libor Klage gegen neun internationale Großbanken eingereicht. Unter den Beklagten ist die Deutsche Bank.

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'Fannie Mae'-Zentrale (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Manipulationen des internationalen Referenzzinssatzes hätten dem Unternehmen Verluste von rund 800 Millionen Dollar (580 Millionen Euro) beschert, teilte ein Sprecher mit. Zu der Klage vor einem Bundesgericht in New York sehe sich die Firma aus Verantwortung für ihre Ressourcen gezwungen. Die hohen Verluste seien entstanden, weil Fannie Mae im Vertrauen auf eine "ehrliche Festsetzung des Libors" Transaktionen mit gewaltigem Volumen an den Zinssatz gekoppelt habe.

Millionenstrafen wegen Libor-Manipulationen

Vier der verklagten Banken, die Schweizer UBS, Barclays und Royal Bank of Scotland sowie die niederländische Rabobank haben wegen der Manipulationen bereits Vergleiche mit Regulierungsbehörden in Großbritannien, den USA und den Niederlanden geschlossen und dabei hohe Strafzahlungen akzeptiert.

Bei den anderen fünf Banken handelt es sich neben der Deutschen Bank um die Credit Suisse, die Bank of America, Citigroup und JPMorgan Chase. Auch die British Bankers Association wurde mitverklagt.

Skandal weltweit

Der täglich in London definierte Libor legt fest, zu welchen Zinsen sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird bislang aus den wenig kontrollierten Eingaben von einigen Kreditinstituten gebildet. Schon winzige Veränderungen können dabei große Wirkungen haben, denn der Libor wird als Grundlage für eine große Zahl an Finanzgeschäften herangezogen. Sie reichen von Krediten für Häuslebauer bis hin zu komplexen Derivategeschäften.

Im vergangenen Jahr war herausgekommen, dass Mitarbeiter von rund einem dutzend Großbanken weltweit den Satz für die Referenzzinsen jahrelang mit falschen Angaben verschoben hatten, um höhere Gewinne einzustreichen. Von den Interbanken-Zinssätzen hängen weltweit Geschäfte im Volumen von mehr als 300 Billionen Dollar ab.

qu/wl (afp, ape)