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Pussy Riot geben erstes Deutschland-Konzert

Torsten Landsberg
20. September 2017

Die Kritik an der russischen Regierung und Präsident Putin hat Pussy Riot weltweit bekannt gemacht - und einige ihrer Mitglieder ins Gefängnis gebracht. Die neue Bühnenshow basiert auf den Erfahrungen der Gruppe.

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Pussy Riot Dismaland Banksy
Bild: Getty Images/J.Dyson

Das russische Punk-Kollektiv Pussy Riot tritt zum ersten Mal in Deutschland auf. Die regierungskritische Gruppe führt in Frankfurt an zwei Tagen das Stück "Riot Days" auf, wie das veranstaltende Künstlerhaus Mousonturm mitteilte. Die Show basiert auf dem gleichnamigen Buch des Pussy-Riot-Mitglieds Maria Aljochina. Der Veranstalter kündigt "ein feministisches Punk-Manifest, ein kraftvoll-anarchistisches Plädoyer für den Widerstand in einer rechtspopulistischen, nationalistischen Welt" an.

Aljochina stand 2012 zusammen mit Nadja Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch vor Gericht, nachdem sie in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale ein "Punk-Gebet" abgehalten und darin Wladimir Putin kritisiert hatten. Das Gericht verurteilte die Künstlerinnen wegen "Rowdytums" und "Aufwiegelung zu religiösem Hass" zu zwei Jahren Arbeitslager. Während Samutsewitsch kurze Zeit später auf Bewährung frei kam, wurden Tolokonnikova und Aljochina erst im Dezember 2013 freigelassen, nachdem die Staatsduma eine Amnestie genehmigt hatte.

Nicht einschüchtern lassen

Das Kollektiv lässt sich von staatlichen Repressalien nicht einschüchtern. Erst im vergangenen August waren Aljochina und Olga Borissowa vorübergehend festgenommen worden, weil sie an einer Demonstration zur Freilassung des ukrainischen Regisseurs Oleg Senzow teilgenommen hatten. In ihrem Buch "Riot Days" erzählt Maria Aljochina von den Anfängen der Gruppe 2011 sowie ihren Auftritten, der Verhaftung, dem Prozess und ihrem Aufenthalt in einem sibirischen Gefängnislager.

Marija Aljochina
Hinter Gittern: Maria Aljochina 2013Bild: picture-alliance/dpa

Pussy Riot hat sich im März 2011 als loser Zusammenschluss von damals elf Frauen gegründet, um Guerilla-Aktionen an öffentlichen Orten zu veranstalten. Das Kollektiv setzt sich für Feminismus ein, für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern (LGBTQ-Rechte). Außerdem will es die Opposition gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin stärken.

Am Mittwoch und Donnerstag (20. und 21. September 2017) tritt Maria Aljochina zusammen mit Anastasia Ashitkova und dem Videofilmer Vasily Bogatov im Mousonturm in Frankfurt auf.