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Mängel im russischen Anti-Doping-Kampf

1. März 2017

Russlands Präsident Putin leugnet weiterhin die Existenz staatlich verordneten Dopings. Aber er räumt erstmals Fehler im russischen Anti-Doping-Kampf ein. Das System habe nicht funktioniert.

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Russland Präsident Putin bei Feier nach Finale der Eishockey WM in Moskau
Bild: Reuters/G. Dukor

Russlands Präsident Putin hat im sibirischen Krasnojarsk Mängel im nationalen Anti-Doping-System eingeräumt. Anlässlich der Vorbereitung auf die 29. Winter Universiade, den Weltsportspielen der Studenten, äußerte sich der Kremlchef kritisch über den bisherigen Anti-Doping-Kampf in Russland. 

"Das ist unsere Schuld. Es ist notwendig, das direkt zu sagen und zuzugeben", so Putin in bisher ungewohnt klaren Worten. Es sollen "alle identifiziert werden, die an der Situation Schuld sind", versprach der russische Präsident. Ein staatlich kontrolliertes Doping im russischen Sport bestreitet der 64-Jährige dennoch weiterhin vehement. "In Russland hat es das niemals gegeben, und ich hoffe, dass es nie ein derartiges staatliches System geben wird, das Doping unterstützt."

Doping-Kampf soll aus Sportministerium herausgelöst werden

Der sogenannte McLaren-Report deckte im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) auf, dass in Russland zwischen 2011 und 2015 ein flächendeckendes Doping-System betrieben wurde. In der Folge kam es zum Ausschluss russischer Athleten von vielen internationalen Sportwettbewerben. Putin will nun ein neues Anti-Doping-System aufbauen. "Wir wollen das System aus dem Sportministerium herauslösen und zu einer unabhängigen Organisation machen", sagte er in Krasnojarsk.

mvm/jw (mit sid, dpa)