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Putin, Cameron und Zankapfel Syrien

16. Juni 2013

Der G8-Gipfel Anfang der Woche wirft Schatten voraus. In London kamen Großbritanniens Premier Cameron und Russlands Präsident Putin zusammen. Im Fokus: die Lage in Syrien. Es gebe weiter sehr große Differenzen, hieß es.

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Der britische Premier Cameron (rechts) empfängt Russlands Staatschef Putin. (Foto: Reuters)
Cameron Putin Treffen in LondonBild: Reuters

Der Konflikt um das weitere Vorgehen im Syrien-Konflikt entzweit die G8-Partner. Dass die US-Regierung nun nach längerem Zögern die syrische Opposition militärisch unterstützen will, findet die Sympathie bei der Regierung in London. Der russische Präsident, einer der letzten Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, ist nicht amüsiert. Großbritannien denkt an eine Bewaffnung der Opposition, hat dazu aber noch keine Entscheidung getroffen. Cameron sagte nach dem Treffen mit Putin, es sei ja kein Geheimnis, dass Großbritannien und Russland nicht gleicher Ansicht in der Syrien-Frage seien. Aber angesichts der humanitären Katastrophe sei durchaus vorstellbar, dass man bei den G8-Beratungen Fortschritte erzielen könne.

Gegen die Flugverbotszone

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte sich am Wochenende strikt gegen die Einrichtung einer Flugverbotszone über syrischem Gebiet ausgesprochen. "Man muss kein Experte sein, um festzustellen, dass dies gegen internationales Recht verstößt", sagte er. Die Regierung in Moskau befürchtet, dass die USA im Hintergrund bereits Vorbereitungen für eine solche Maßnahme zur militärischen Unterstützung der syrischen Rebellen treffen.

So dürften sich die Staats- und Regierungschefs der acht wichtigtsten Industrienationen - die USA, Großbritannien, Japan, Kanada, Frankreich, Italien, Deutschland und auch Russland - bei ihrer Zusammenkunft am Montag und Dienstag in Nordirland vor allem mit diesen militärischen Fragen auseinandersetzen. Auch westliche Diplomaten hatten am Freitag angedeutet, die USA zögen eine begrenzte Flugverbotszone über Teilen Syriens in Betracht. Wenig später merkte die Regierung in Washington dazu an, die Verfolgung einer solchen Option liege nicht im nationalen Interesse der Vereinigten Staaten. Auch würde eine Flugverbotszone über Syrien weitaus teurer und schwieriger umzusetzen sein als in Libyen, wo sie entscheidend zum Sturz des dortigen Machthabers Muammar al-Gaddafi beigetragen hatte.

Bei dem G8-Treffen werden sich der russische Staatschef Putin und US-Präsident Barack Obama zum ersten Mal seit einem Jahr direkt treffen. Mit dem russischen Gast hatte es David Cameron schon am Sonntagabend nicht leicht. Schließlich ist das Verhältnis zwischen London und Moskau seit dem rätselhaften Strahlen-Tod des Kreml-Kritikers Alexander Litwinenko im Jahr 2006 belastet.

US-Präsident Obama (Foto: Reuters)
Welche Position wird US-Präsident Obama einnehmen?Bild: Reuters

ml/as (rtr, dpa)