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Politik

Queen nimmt Rassismusvorwürfe ernst

9. März 2021

Rassistische Bemerkungen und mangelnde Hilfsbereitschaft haben Harry und Meghan in einem Interview der königlichen Familie vorgeworfen. Jetzt hat die Queen reagiert - und sie zeigt sich versöhnlich.

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Königin Elizabeth II. in grünem kleid an einem Sekretär
Ihre Reaktion auf das Interview lässt Queen Elizabeth über den Buckingham Palast verbreiten - alles andere bleibt internBild: picture-alliance/AP Photo/Buckingham Palace

"Die ganze Familie ist traurig darüber, wie schwierig die vergangenen Jahre für Harry und Meghan gewesen sind." Dies ist ein Satz aus der Mitteilung des Buckingham-Palastes im Auftrag von Queen Elizabeth II. Das Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan, das sie der US-Talkshow-Legende Oprah Winfrey gegeben hatten, machte Schlagzeilen - erhoben der Enkel der Monarchin und dessen Frau doch schwere Vorwürfe gegen das britische Könighaus. 

Obwohl sich die Erinnerung an die Vorfälle teilweise unterscheide, würden die Vorwürfe ernst genommen und von der Familie privat aufgearbeitet, heißt es in der Mitteilung des Palastes. "Harry, Meghan und Archie werden immer sehr geliebte Familienmitglieder sein." Zuvor hatten sich führende Royals einem Bericht der BBC zufolge zu Krisensitzungen getroffen.

Meghan und Harry halten sich während des Interviews an der Hand
Das Paar demonstriert seine Zusammengehörigkeit - während es die Vorwürfe gegen die Königsfamilie erläutertBild: CBS/ZUMAPRESS.com/picture alliance

Von dunkler Hautfarbe und kolonialen Untertönen

In dem Interview sprach Meghan von ihrer Schwangerschaft mit Sohn Archie. Es habe Bedenken gegeben, "wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird", erzählte sie. Von welchem Royal diese Aussagen kamen, wollte das Paar nicht preisgeben - lediglich Queen Elizabeth und ihr Mann Prinz Philip wurden später ausgenommen.

Ausdrücklich kritisierte Harry auch, dass keines seiner Familienmitglieder sich gegen "koloniale Untertöne" in Berichten der britischen Boulevardpresse gewandt habe. Vor allem dieser Vorwurf dürfte der stets um den Commonwealth bemühten Königin Sorgen bereitet haben. Sie steht an der Spitze des losen Staatenverbunds, dem 54 Länder angehören. Die meisten davon waren früher Teil des britischen Empires. In 16 dieser Länder ist die Queen auch Staatsoberhaupt.

Zweifel in Australien

Der ehemalige australische Premierminister Malcom Turnbull sah sich durch das Interview in seiner Forderung nach einem Ende der Monarchie bestärkt. Wenn die Queen einmal nicht mehr auf dem Thron sitzen werde, müsse man darüber nachdenken, ob der König oder die Königin Großbritanniens automatisch das Staatsoberhaupt Australiens sein solle, sagte er dem Fernsehsender ABC TV.

fab/wa (dpa, rtr)