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Quo vadis, Türkei?

19. Februar 2003
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Seit Anfang November hat die Türkei eine neue Regierung. Die Reform-Islamisten der Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) haben sich überraschend durchgesetzt. Anders als viele Europäer erwartet hatten, sind es ausgerechnet die einst besonders europa-kritischen Islamisten, die nun - wenigstens verbal - einen besonderen Reformeifer an den Tag legen und auf einen schnellen EU-Beitritt drängen.

Die Türkei betrachtet sich gerne als Demokratie wie jede andere in Europa - doch es gibt Besonderheiten. Das sieht man beispielsweise am Wahlsystem im Land. So sind die mehr als 41 Millionen Wähler gesetzlich verpflichtet, im Wahllokal zu erscheinen. Bei Verstoß droht ein Bußgeld von fünf Millionen Lira (etwa drei Euro). Auch die Maßnahmen gegen Wahlbetrug sind ungewöhnlich. Um zu verhindern, dass jemand zweimal abstimmt, werden alle Wähler im Wahllokal am Finger mit nicht abwaschbarer Tinte gekennzeichnet. Dafür wurden 150.000 Flaschen mit Wahl-Tinte aus Indien importiert.

Manchem europäischen Politiker erscheint das Land am Bosporus zu fremd und undurchsichtig. So ist für den CSU-Chef und ehemaligen Kanzlerkandidaten der Opposition, Edmund Stoiber, eine EU-Mitgliedschaft der Türkei nicht vorstellbar.

Quo vadis, Türkei? Was bringt die neue Regierung? Die Entwicklung ist bislang positiver als erwartet: So hat sich AKP-Chef Recep Tayyip Erdogan im Zypern-Konflikt kompromissbereit gezeigt und zudem versprochen, die Folter in der Türkei endgültig abzuschaffen.

DW-WORLD präsentiert in einem mehrteiligen Dossier Hintergründe zum Land am Bosporus:

  • "Streitpunkt EU-Beitritt": Analysen und Kommentare zur aktuellen politischen Entwicklung des Landes

  • "Alltag am Bosporus": Schlaglichter aus dem täglichen Leben

  • einzelne Artikel rund um die Wahl