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Radiohead wirft Lana Del Rey Plagiat vor

Elizabeth Grenier pr
10. Januar 2018

Für ihren Song "Get Free" soll Lana Del Rey den Radiohead-Hit "Creep" als Vorlage genutzt haben, behauptet die britische Alternative-Band. Alles nur geklaut? Wir blicken auch auf andere Plagiatsfälle in Musik und Kunst.

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Carhaix Vieilles Charrues Festival Lana Del Rey
Bild: picture-alliance/dpa/H. Marie

Lana Del Rey äußerte sich auf Twitter zu dem Thema: "Es stimmt. Ich weiß zwar, dass mein Song nicht von 'Creep' inspiriert ist, aber Radiohead sieht das anders, sie wollen 100% der Tantiemen." Sie habe bis 40 Prozent angeboten, doch die Band bestehe auf 100 Prozent. "Die Anwälte sind unerbittlich, also klären wir das vor Gericht."

Widerspruch von der anderen Seite

Verlagsmitarbeiter von Radiohead haben sich allerdings inzwischen zu Wort gemeldet und der Darstellung Del Reys widersprochen: Es gebe zwar Kontakt mit ihren Vertretern, aber Radiohead hätte keine Klage eingereicht. Außerdem hätte die Band nie gesagt, sie würde ausschließlich 100 Prozent der Tantiemen annehmen.

In einem möglichen Strafprozess würde es um Del Reys Song "Get Free" vom Album "Lust for Life" (Juli 2017) gehen. Doch Radioheads Musikverlag teilte entgegen Lana Del Reys Aussage jüngst mit, dass kein Gerichtsverfahren eingeleitet worden sei. Dennoch steht weiterhin der Vorwurf im Raum, dass die Anfangsakkorde und Tempo des Liedes von Radioheads "Creep" kopiert worden seien. "Creep" ist die Debütsingle, die der Band 1993 zum Durchbruch verhalf.

Radiohead haben ihrerseits abgekupfert

Ironischerweise war Radiohead zuvor selbst wegen Plagiatsvorwürfen beim selben Song in Bedrängnis geraten. Der Vorwurf: Die Melodie von "Creep" stamme von einem Song der Hollies: "The Air That I Breathe". Doch die Songschreiber Albert Hammond und Mike Hazlewood einigten sich außergerichtlich mit der Band und erhalten seitdem als Co-Autoren Anteile aus den Tantiemen von "Creep".

Ein Umstand, über den sich Mitch Benn, Musiker und Satiriker von BBC Radio 4, auf Twitter lustig machte. Radiohead klage wohl im Auftrag von Albert Hammond und Mike Hazlewood, witzelte Benn.

Auch erwischt: Sam Smith und Pharell Williams

In der Musikindustrie gab es zuletzt eine ganze Serie von Copyright-Kontroversen. 2014 erregte die Ähnlichkeit von Sam Smiths "Stay With Me" zu Tom Pettys "I Won't Back Down" Aufsehen. 2013 gingen ganze sieben Millionen US-Dollar in den Nachlass von Soullegende Marvin Gaye: Robin Thicke und Pharrell Williams sollen für ihren Hit "Blurred Lines" von Gayes "Got to Give It Up" kopiert haben.