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Politik

Randale unter Migranten in Zypern

5. Januar 2022

Flüchtlinge aus Syrien lieferten sich eine Schlägerei in der Ferienstadt Paphos - wohl anlässlich eines Fußballspiels. Auch in einem Lager nahe der Hauptstadt Nikosia gab es Ärger.

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Mit Schilden ausgerüstete Polizisten im Zentrum der zyprischen Hauptstadt Nikosia
Mit Schilden ausgerüstete Polizisten im Zentrum der zyprischen Hauptstadt Nikosia (Archivbild)Bild: Aleksey Nikolskyi/dpa/Sputnik/picture alliance

Die Bereitschaftspolizei der Republik Zypern hat Warnschüsse abgefeuert, um eine Gruppe von rund 25 Migranten in der Ferienstadt Paphos auseinander zu treiben. Wie die Behörden mitteilten, handelte es sich um Zusammenstöße zwischen rivalisierenden Gruppen von Syrern. Anlass sei ein Fußballspiel gewesen. Die Flüchtlinge hätten sich mit Steinen, Messern und Knüppeln attackiert. Es wurden mindestens sechs Haftbefehle ausgestellt.

Die Einwohner des Stadtteils Chloraka in Paphos kritisieren seit längerem, dass sich dort eine Art Ghetto mit hunderten Migranten gebildet habe und die Polizei die Kontrolle verloren habe. 

Fast zeitgleich kam es am späten Dienstagabend laut Polizeiangaben in einem Aufnahmelager nahe der Hauptstadt Nikosia zu Ausschreitungen zwischen Bewohnern. Hier wurden Polizisten mit Steinen beworfen. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen.

Höchste Zahl an Asylanträgen pro Einwohner

Zypern verzeichnet in der Europäischen Union aktuell die höchste Zahl an Asylanträgen pro Einwohner und bittet daher immer wieder die anderen EU-Mitgliedsstaaten, Migranten aufzunehmen. Allein vergangenen Oktober und November kamen auf Zypern nach Angaben von Innenminister Nikos Nouris rund 4000 Migranten an. Das war allein auf November bezogen ein Anstieg um 244 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat , wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex ermittelte.

Seit Anfang 2021 gelangten laut Minister Nouris 12.000 Menschen hauptsächlich aus dem von türkischen Truppen besetzten Norden der Insel in den Süden. Organisierte Schleuserbanden kassierten bis zu 500 Euro pro Person, um Migranten über die Grenze zu bringen.

Auf Zypern entfielen 70 Prozent der gesamten Ankünfte von Migranten auf der östlichen Mittelmeerroute, während die Ankünfte in Griechenland um 13 Prozent zurückgingen. Der Inselstaat hat bereits eine elf Kilometer lange Absperrung entlang der Trennungslinie zwischen Süd- und Nordzypern gebaut. Der Stacheldrahtzaun steht im Westen der geteilten Hauptstadt Nikosia.

Zypern: das Zelt im Niemandsland

sti/kle (dpa, kna, Cyprus Mail)