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US-Stars setzen sich für Abtreibungsrecht ein

Stefan Nestler mit sid, rtr
21. September 2021

Megan Rapinoe, Sue Bird und Diana Taurasi gehören zu rund 500 US-Sportlerinnen, die sich an den Supreme Court gewandt haben. Der Bundesstaat Mississippi versucht, das Recht auf Abtreibung in den USA rückgängig zu machen.

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Met Gala 2021
Megan Rapinoe bei einer Gala im Metropolitan Museum of Art in New YorkBild: Mario Anzuoni/REUTERS

Mehr als 500 aktuelle und ehemalige Spitzensportlerinnen haben sich in einem Schreiben an den Supreme Court, das oberste Gericht der USA, für das Recht auf Abtreibung stark gemacht. Ohne das Recht, eine Schwangerschaft abzubrechen, "würden die körperlichen Belastungen einer erzwungenen Schwangerschaft und Geburt die Fähigkeit der Sportlerinnen untergraben, ihr volles Potenzial auszuschöpfen", heißt es in dem Schreiben: "Eine Schwangerschaft verändert den Körper einer Frau grundlegend, beeinträchtigt und behindert möglicherweise den Zugang einer Athletin zu höherer Bildung, Spitzenwettkämpfen und einer professionellen Sportlerkarriere. Sportlerinnen müssen die Macht haben zu entscheiden, ob und wann sie ihren Körper dem Sport, einer Schwangerschaft oder beidem widmen."

Mehrere Tokio-Siegerinnen unter den Unterzeichnerinnen

Zu den Unterzeichnerinnen gehören Fußball-Superstar Megan Rapinoe, die Kapitänin des Frauen-Nationalteams, Becky Sauerbrunn, Wasserball-Nationaltorfrau Ashleigh Johnson sowie die Basketballstars Sue Bird und Diana Taurasi.

Bird - sie ist Rapinoes Ehefrau - und Taurasi hatten mit dem US-Team in Tokio olympisches Gold gewonnen. Das gilt auch für Wasserball-Star Ashleigh Johnson, die bei den Spielen in Japan zum zweiten Mal hintereinander Olympiasiegerin geworden war. Insgesamt unterstützen 26 Olympiastarterinnen und 73 Profisportlerinnen den Appell, dazu verschiedene Athleten-Vertretungen wie die US-Spielerinnen-Gewerkschaften im Fußball und Basketball.

Rapinoe: "Empörend und unamerikanisch"

"Als Athletinnen und Menschen im Sport müssen wir die Macht haben, wichtige Entscheidungen über unseren Körper zu treffen und die Kontrolle über unsere Fortpflanzung zu haben", sagte Rapinoe. Gesetze, die das Abtreibungsrecht einschränkten, seien "empörend und unamerikanisch", so die 36 Jahre alte frühere Weltfußballerin. "Die Möglichkeit, höchst persönliche Entscheidungen über unseren Körper und unsere Zukunft zu treffen, ist ein zentrales Element der Freiheit eines jeden Menschen", twitterte Wasserball-Star Johnson.

Verhandlung am 1. Dezember 

Der Supreme Court hatte am Montag die mündliche Verhandlung zu einem Rechtsstreit aus dem Bundesstaat Mississippi auf die Tagesordnung für den 1. Dezember angesetzt. In dem Fall versucht der Bundesstaat, die wegweisende Entscheidung des obersten US-Gerichts aus dem Jahr 1973 rückgängig zu machen, mit der Abtreibungen landesweit für rechtens erklärt worden waren. Mississippi will alle Abtreibungen nach der 15. Woche verbieten. Nur für medizinische Notfälle oder im Falle von "schweren fötalen Anomalien" sollen Ausnahmen gemacht werden. 

Mississippi gilt als der konservativste der 50 US-Bundesstaaten. Die Regierung dort hatte den Kurs in Sachen Abtreibungsrecht verschärft, nachdem im vergangenen Jahr kurz vor der Abwahl von Präsident Donald Trump die konservative Juristin Amy Coney Barrett ans Oberste Gericht berufen worden war. Mit ihr bekamen die Konservativen eine Mehrheit von sechs zu drei Stimmen im Supreme Court.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter