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Rauball fordert Blatters Rücktritt

24. November 2014

DFL-Präsident Reinhard Rauball nimmt kein Blatt vor den Mund und legt dem umstrittenen FIFA-Präsidenten Blatter den Rücktritt nahe. Und bringt einen Deutschen als möglichen Nachfolger ins Spiel.

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Präsident des Ligaverbandes DFL - Reinhard Rauball (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der deutsche Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball hat den scharf kritisierten Boss des Fußball-Weltverbandes FIFA, Joseph S. Blatter, offen zum Rücktritt aufgefordert. "Im Gegensatz zu anderen, die das nur medial machen, habe ich Herrn Blatter vor einiger Zeit sogar selbst angerufen", sagte Rauball im Interview mit dem Fußball-Fachmagazin "kicker" vom Montag: "Da habe ich mir keine falsche Zurückhaltung vorzuwerfen."

Große Hoffnung auf den nötigen Umbruch im Zuge der FIFA-Krise wegen der WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 hat der Liga-Boss jedoch nicht. "Das ist eine Herkulesaufgabe, weil es eine Vielzahl unterschiedlicher Interessen gibt", sagte Rauball: "Die FIFA hat 209 Mitglieder, die alle nur jeweils eine Stimme haben. Selbst die Vergabe einer WM ist in Zukunft in die Hände der Nationalverbände gelegt." Selbst innerhalb des europäischen Dachverbandes UEFA, der Blatter die Unterstützung längst versagt hatte, werde es keine "einheitliche Meinung" geben, sagte Rauball: "Gerade die kleinen Fußballnationen haben andere Interessen als die großen, das hängt auch sehr viel mit wirtschaftlichen Überlegungen zusammen."

Deshalb bringt Rauball DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, derzeit Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee, als Kandidaten für das höchste Gremium innerhalb der FIFA ins Gespräch. Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes, "der ebenfalls eine kritische Position in vielen Punkten einnimmt" sei "am ehesten dazu geeignet, Lösungen und Mehrheiten innerhalb des FIFA-Exekutivkomitees auf den Weg zu bringen", sagte Rauball: "Die Ligavertreter im DFB-Präsidium werden einstimmig Wolfgang Niersbach für eine Kandidatur vorschlagen. Und ich bin sicher, dass es keine andere Meinung im DFB-Präsidium geben wird."

asz/ck (dpa, sid)