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Razzien in NRW wegen Kindesmissbrauchs

3. Dezember 2020

Schon wieder ein großer Polizeieinsatz, der aber nichts mit den bekannten Kinderpornografie- und Missbrauchskomplexen von Bergisch Gladbach und Münster zu tun hat. Das zeigt, wie verbreitet solche Verbrechen sind.

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Polizeiliche Durchsuchungen in NRW (Symbolbild)
Polizeiliche Durchsuchungen in NRW (Symbolbild)Bild: Imago Images/B. Horn

Die Ermittler in Nordrhein-Westfalen hatten 56 Beschuldigte im Visier, die "vor allem über soziale Netzwerke kinderpornographische Inhalte" beschafft haben sollen. 41 Objekte durchsuchte die Polizei unter anderem in Düsseldorf, Aachen, Essen, Duisburg, Gütersloh, Höxter und Wesel.

Nach ersten Informationen wurden mehr als 330 Datenträger sichergestellt. Haftbefehle seien nicht vollstreckt worden, heißt es bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Köln. Einzelne Beschuldigte hätten bereits Geständnisse abgelegt.

Der Tipp kam aus den USA

Die Fälle haben keine Verbindungen zu den bekannten großen Kinderpornografie- und Missbrauchskomplexen von Bergisch Gladbach und Münster. Die Ermittlungen basieren auf Verdachtsmeldungen des in den USA ansässigen National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC).

Die Organisation arbeitet mit Internetanbietern und sozialen Netzwerken zusammen und sammelt systematisch Hinweise auf Missbrauchsdarstellungen. Die Fälle leitet das NCMEC dann an Strafverfolgungsbehörden weltweit weiter, die dem weiter nachgehen.

Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland, ist in den vergangenen Jahren mehrfach von Missbrauchsfällen erschüttert worden. Die Orte Lügde, Bergisch Gladbach und Münster haben sich mittlerweile dem kollektiven Gedächtnis eingeprägt. Bei Razzien wurden bereits gigantische Datenmengen mit Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs sichergestellt.

rb/ml (afp, dpa)