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RB Leipzig schlägt auch Schalke 04

3. Dezember 2016

Der Liga-Neuling setzt seine Erfolgsserie auch gegen Schalke fort und verdrängt die Bayern wieder von der Spitze. Der BVB verpasst Gladbach die nächste Pleite, auch für Wolfsburg spitzt sich die Lage im Keller zu.

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Mit einer Spielertraube bejubelt die Mannschaft von RB Leipzig einen Treffer gegen Schalke (Foto: picture-alliance/AP Photo/J. Meyer)
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Meyer

RB Leipzig hat die nächste Reifeprüfung in der Fußball-Bundesliga mit Bravour bestanden und seine Tabellenführung erfolgreich verteidigt. Der beste Aufsteiger der Ligageschichte setzte sich im Topspiel am Samstagabend gegen die wiedererstarkte Mannschaft von Schalke 04 mit 2:1 (1:1) durch und behauptete dank des achten Sieges in Serie seinen Drei-Punkte-Vorsprung vor Rekordmeister Bayern München. Schalke kassierte die erste Niederlage seit dem fünften Spieltag und hat bereits 16 Punkte Rückstand auf die "Roten Bullen".

Stürmer Timo Werner hatte die weiter ungeschlagenen Leipziger vor 42.558 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena in der 2. Minute mit einem verwandelten Elfmeter in Führung gebracht. Der Strafstoß war allerdings eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Bastian Dankert, da Gäste-Torhüter Ralf Fährmann beim vermeintlichen Foul Werner nicht berührt hatte und Werner den Referee mit einer Schwalbe täuschte. Die mit Leipzigs Powerfußball phasenweise überforderten Schalker kamen eine halbe Stunde später zwar zum 1:1 durch Sead Kolasinac (31.), doch der Bosnier brachte sein Team mit einem Eigentor kurz nach dem Seitenwechsel (47.) zurück auf die Verliererstraße.

Erfolg mit Powerfußball

Der Schalker Torwart Ralf Fährmann (r.) scheint Leipzigs Timo Werner zu Fall zu bringen (Foto: picture-alliance/dpa/J. Woitas)
Die strittige Szene: Schalke-Keeper Ralf Fährmann (r.) scheint Leipzigs Timo Werner zu Fall zu bringenBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

RB legte wie gewohnt zu Beginn an ein Höllentempo vor. Nur 19 Sekunden nach dem Anpfiff wurde den Leipzigern nach einem Klassekonter ein unberechtigter Strafstoß zugesprochen. In der 4. Minute hatte Yussuf Poulsen eine Doppel-Chance zur 2:0-Führung, doch zuerst parierte S04-Torhüter Fährmann glänzend, dann stand der Pfosten im Weg. Schalke brauchte lange, um sich an den Überfall-Fußball des Gastgebers zu gewöhnen und etwas Ruhe ins Spiel zu bringen. Nach vorne fiel den Gästen kaum etwas ein. Der Spielaufbau lief meistens über die drei Innenverteidiger, die vorne jedoch kaum Anspielstationen fanden. Der Ausgleich durch Kolasinac aus spitzem Winkel gab den Schalkern kurzzeitig Rückenwind. Kurz vor der Halbzeit vergab Alessandro Schöpf nach einem langen Sprint das mögliche 2:1.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste, mit einem Blitztor für RB. Nach einem Freistoß des erneut sehr agilen Emil Forsberg köpfte Kolasinac den Ball ins eigene Tor. Danach hielt der Bundesliga-Neuling den Druck weiter hoch, die Schalker kamen oft einen Schritt zu spät. In der 88. Minute musste Schalkes Naldo auf der Linie klären.

Hauptthema nach dem Schlusspfiff war natürlich die Strafstoßentscheidung zu Beginn der Partie: "Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass es keinen Kontakt von Fährmann gegeben hat. Er hat das aber in der Hektik wohl überhört", sagte Werner bei Sky. Der Ex-Stuttgarter erklärte, dass ihn Naldo umgerissen habe, deshalb sei der Elfmeter korrekt gewesen. Die Schalker waren außer sich. "Es ist zum Kotzen. In den ersten Sekunden ist das so eine spielentscheidende Szene. Das kann doch nicht sein", sagte Schalkes Torwart Ralf Fährmann: "So etwas geht nicht. Werner sagt, dass ich ihn nicht berührt habe. Und ich bekomm' die Gelbe Karte."

BVB verschärft Gladbachs Krise

Gladbachs Tobias Strobl steht nach dem Spiel enttäuscht auf dem Platz (Foto: picture alliance/dpa/G. Kirchner)
Gladbachs Tobias Strobl: Ohne WorteBild: picture alliance/dpa/G. Kirchner

Zuvor feierte Borussia Dortmund nach dem Rundumschlag seines Trainers Thomas Tuchel einen beruhigenden Sieg und verschlimmerte die Sorgen von Borussia Mönchengladbach. Der BVB gewann das Borussen-Duell des 13. Spieltags mit 4:1 (2:1), die Dortmunder Heimserie hielt somit auch im 28. Spiel in Folge ohne Niederlage. Der BVB orientiert sich wieder in Richtung erneute Champions-League-Qualifikation, für die Gladbacher dagegen wird die Lage nach dem achten Spiel in Serie ohne Sieg haarig.

Auch die frühe Führung durch Raffael in der 6. Minute half den Gästen nicht, ihre notorische Auswärtsschwäche zu bekämpfen. Eine Minute später stand es bereits 1:1 - Pierre-Emerick Aubameyang, Dortmunds Torjäger vom Dienst, hatte sein 14. Saisontor erzielt. Das 2:1 köpfte Lukasz Piszczek ebenfalls noch in der turbulenten Anfangsphase (15. Minute), Ousmane Dembele (64.) und wiederum Aubameyang (68.) legten im mit 81.360 Zuschauern ausverkauften Dortmunder Stadion nach.

Wolfsburg rutscht weiter ab

Der VfL Wolfsburg konnte die Talfahrt mit dem 2:3 (2:1) gegen Hertha BSC nicht beenden. Die Berliner sind jetzt Tabellendritter. Borja Mayoral (12.) und Paul Seguin (18.) trafen in der ersten Hälfte für die "Wölfe". Marvin Plattenhardt (16.) erzielte per Freistoß das zwischenzeitliche 1:1 für die Berliner. Alexander Esswein (70.) glich erneut aus, und Salomon Kalou (90.+1) war per Foulelfmeter zum Siegtor für die Hertha erfolgreich. Seguin (87.) sah die Gelb-Rote Karte.

Einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf feierte Werder Bremen durch das 2:1 (1:0) gegen den FC Ingolstadt. Der FCI kassierte damit die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Maik Walpurgis. Max Kruse (24.) erzielte das 1:0 der Bremer, Markus Suttner (58.) war per Freistoß zum 1:1-Ausgleich der Ingolstädter erfolgreich. Fin Bartels (75.) sicherte den Werder-Sieg.

Leverkusen enttäuscht

Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow (r.) rettet gegen Leverkusens Stürmer Javier Hernandez (l.) (Foto: Getty Images/Bongarts/A. Grimm)
Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow (r.) rettet einmal mehr gegen Leverkusens Stürmer Javier Hernandez (l.)Bild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

Weiter hinter den Erwartungen zurück liegt Champions-League-Starter Bayer Leverkusen. Gegen den SC Freiburg gab es beim 1:1 (0:1) nur eine Punkteteilung. Janik Haberer (30.) schoss das 1:0 der Gäste. Hakan Calhanoglu (60.) traf zum Ausgleich für Bayer 04. Javier Hernandez (88.) vergab einen Foulelfmeter für Leverkusen, das in dieser Saison alle vier Strafstöße vergab.

Immer noch ungeschlagen ist 1899 Hoffenheim nach dem 4:0 (2:0) gegen den 1. FC Köln. Die TSG schob sich auf Platz vier vor. Sandro Wagner (8./67.), Jeremy Toljan (39.) und der Ex-Kölner Mark Uth (89.) schossen die Tore für die TSG.

Verdienter Bayern-Sieg

Am Freitagabend hatte Bayern München durch ein 3:1 (2:1) beim FSV Mainz 05 vorübergehend die Tabellenspitze zurückerobert. Robert Lewandowski (8./90.+1) und Arjen Robben (21.) schossen die Bayern-Treffer. Jhon Cordoba (4.) hatte den FSV in Führung gebracht. Abgeschlossen wird der Spieltag am Sonntag mit den Partien Darmstadt 98 gegen den Hamburger SV und FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt.

Wer noch einmal in die Samstags-Partien eintauchen will: Hier geht es zum Liveticker. Und alle Ergebnisse und die Tabelle der Fußball-Bundesliga finden Sie hier.

ck/og (sid, dpa)