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Real Madrid folgt Atletico ins Finale

Calle Kops (dpa)4. Mai 2016

Das Champions-League-Finale wird wieder zur spanischen Fiesta: Rekordsieger Real Madrid bezwingt Manchester City und erreicht zum 14. Mal das Endspiel der Fußball-Königsklasse. In Mailand wartet nun Stadtrivale Atletico.

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Cristiano Ronaldo (2.v.r.) gratuliert Gareth Bale (r.) nach seinem Schuss, der zum 1:0 führte (Foto: Getty Images/G. Arroyo Moreno)
Bild: Getty Images/G. Arroyo Moreno

Das spanische Finale in der Champions League ist perfekt: Real Madrid und Fußball-Weltmeister Toni Kroos haben im Halbfinal-Rückspiel mit 1:0 (1:0) gegen das mutlos auftretende Manchester City gewonnen und folgen Bayern-Bezwinger Atletico Madrid ins Endspiel von Mailand. Dort kommt es am 28. Mai zur Neuauflage des Finals von 2014 und dem insgesamt sechsten Endspiel-Vergleich zweier Klubs aus einem Land. Die Königlichen sicherten sich ihre fünfte Finalteilnahme in der Champions League in einer alles in allem enttäuschenden Partie durch das Eigentor des Brasilianers Fernando (20. Minute). Das Hinspiel in Manchester endete 0:0.

Real dominiert Halbzeit eins

Im Hinspiel in Manchester bekamen die Zuschauer über 90 Minuten Rasenschach geboten, so begann auch das Rückspiel in Madrid. Beide Teams starteten eher gemächlich. Den ersten Aufreger der etwas anderen Art gab es in der 10. Minute, als Vincent Kompany verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Für den Manchester-Kapitän kam Eliaquim Mangala. Real baute in der Folge sein Spiel mit Ruhe auf, Cristiano Ronaldo war es dann auch, der in der 13. Minute den ersten Kopfball aufs Tor brachte. Der Ball verfehlte sein Ziel aber deutlich.

Gareth Bale (l.) erzielt das 1:0 für Real Madrid (Foto: Reuters/P. Hanna)
Gareth Bale (l.) zirkelt den Ball aufs Tor, Fernando (2.v.l.) fälscht leicht ab - es steht 1:0 für RealBild: Reuters/P. Hanna

In der 20. Minute war dann soweit: Auf der rechten Seite sah Daniel Carvajal den startenden Gareth Bale und schickte den Waliser in die Gasse. Weil Nicolas Otamendi in der Mitte das Abseits aufhob, durfte Bale weiterspielen und schloss aus spitzem Winkel mit rechts ab. Der von Fernando noch abgefälschte Ball landet am linken Innenpfosten und sprang von dort ins Tor zum 1:0. Die UEFA wertete den Treffer später als Eigentor des Brasilianers. Danach nahm das Spiel an Tempo zu, Real bestimmte immer mehr das Geschehen. Manchester kam zeitweise nicht aus der eigenen Hälfte heraus und hatte sogar Mühe zu Kontern zu kommen.

In der 36. Minute brachte Toni Kroos einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld auf den zweiten Pfosten, wo Pepe an den Ball kam und das Leder zusammen Ronaldo irgendwie über die Linie stocherte. Beide Spieler standen allerdings im Abseits, der Treffer zählte zu Recht nicht. Manchester mühte sich das ein oder andere Mal nach vorne, doch insgesamt spielten die Gäste viel zu durchsichtig für die Real-Abwehr. Dennoch hatte Fernandinho in der 44. Minute plötzlich den Ausgleich auf dem Fuß: Der Brasilianer ließ Real-Verteidiger Daniel Carvajal mit einer Körpertäuschung aussteigen und traf mit einem platzierten Flachschuss den linken Außenpfosten. Bis zum Halbzeitpfiff blieb es beim mehr als gerechten 1:0.

City bringt zu wenig

Real Madrids Cristiano Ronaldo (l.) brüllt über den Platz (Foto: picture-alliance/dpa/J. Carlos)
Cristiano Ronaldo (l.) brüllt, doch ein Tor macht er nichtBild: picture-alliance/dpa/J. Carlos

In der zweiten Halbzeit musste der Gast von der Insel mehr zeigen, um noch das Finale in Mailand zu erreichen. Doch das Spiel machten weiter die Madrilenen. Manchester-Keeper Joe Hart hatte alle Hände voll zu tun: Jese, Ronaldo, Luka Modric und wieder Ronaldo - allen fehlte im Abschluss die Genauigkeit. City mühte sich zwar, ohne aber vorne wirklich für Gefahr sorgen zu können. Bis zur 55 Minute war Ronaldo relativ geduldig, doch dann merkte man dem Superstar immer mehr an, dass er sein Tor erzielen wollte. Der Portugiese wirbelte links, rechts, in der Mitte - quasi überall. In der 64. Minute hatte Bale die nächste Chance zur Vorentscheidung, nach einer Ecke von links nickte der Waliser das Leder an den Querbalken. Das 2:0 für Real war längst überfällig.

Die Zeit verrann, doch ein Tor wollte nicht fallen. Eine gefährliche Situation für die Madrilenen, die das weit bessere Team waren, aber nur mit 1:0 führten. Ein Gegentreffer der Engländer hätte gereicht und alle Überlegenheit wäre Makulatur gewesen. So bargen die vereinzelten Konter der Citizens immer mehr Brisanz. In der 84. Minute dann eine Standardsituation für Manchester: Kevin De Bruyne brachte einen Freistoß von der linken Grundlinie direkt aufs Tor und traf das Außennetz.

Die Gäste hatten jetzt immer mehr vom Spiel, sie wussten, ein Tor würde zum Weiterkommen reichen. In der 89. Minute ballerte Sergio Aguero den Ball aus rund 20 Metern aufs Tor von Real-Keeper Keylor Navas, doch das Leder strich knapp über die Querlatte. Real atmete auf. Manchester schien kühl und berechnend auf diesen einen Moment gewartet zu haben, um das eine entscheidende Tor zu erzielen. Doch die Madrilenen spielten den 1:0 Vorsprung bis um Schlusspfiff runter und feierten den Einzug ins Finale.

Freude und Frust

Manchester Citys Torwart Joe Hart schaut niedergeschlagen auf den Boden (Foto: picture-alliance/AP Photo/F. Seco)
Bei Citys Torwart Joe Hart sitzt die Enttäuschung tiefBild: picture-alliance/AP Photo/F. Seco

"Weil wir als Mannschaft zusammenhalten, sind wir zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren im Finale", sagte Real-Verteidiger Sergio Ramos: "Wir haben defensiv überragend gestanden und vorne eben ein Tor gemacht. Jetzt werden wir alles geben." Manchesters Torwart Joe Hart ärgerte sich über die verpasste Chance, zum ersten Mal ins Finale einzuziehen. "Wir haben alles versucht, leider ist es uns nicht gelungen. Das Gegentor war unglücklich abgefälscht", sagte Hart bei Sky: "Es ist eine große Enttäuschung."

Die Halbfinal-Ergebnisse der Champions League im Überblick finden Sie hier.

Und wer noch einmal in die Begegnung Bayern München gegen Atletico Madrid eintauchen will, kann das hier tun: