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Real mit dem Rücken zur Wand

Stefan Nestler12. Mai 2015

Für die "Königlichen" aus Madrid geht es im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Juventus Turin nicht nur um den Einzug ins Finale. Es ist für Real die letzte Chance, die Saison zu retten.

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Ronaldo trifft in Turin zum zwischenzeitlichen 1:1. Foto: Getty Images
Ein Tor von Cristiano Ronaldo (2.v.l.) wie im Hinspiel wäre genug für Real - falls Juve nicht trifftBild: Getty Images/AFP/M. Regan

"Wir müssen Geduld haben. Ein 1:0 würde reichen, und wir hoffen, dass wir es mit unseren Fans im Rücken drehen können", sagt Toni Kroos, der deutsche Mittelfeldspieler von Real Madrid vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League am Mittwoch (Anstoß 20.45 Uhr MESZ, im DW-Liveticker ab 20.30 Uhr) gegen Juventus Turin. Die Italiener sind im Vorteil. Ihnen würde nach dem 2:1-Erfolg in der vergangenen Woche ein Unentschieden genügen, um das Finale der europäischen Königsklasse am 6. Juni in Berlin zu erreichen.

Letzter Strohhalm

Kroos war am Sonntag beim 2:2 von Real Madrid in der spanischen Liga gegen den FC Valencia wegen einer Verletzung ausgetauscht worden, gab jetzt aber Entwarnung. "Macht euch keine Sorgen. Lasst uns auf Mittwoch fokussieren", ließ der 25-Jährige wissen. "Ich bin froh, dass er spielen kann", sagte sein Trainer Carlo Ancelotti. Der frühere Juve-Coach, der als erster Trainer zum vierten Mal die Champions League gewinnen kann, muss bei einem K.o. der Königlichen ein Jahr vor seinem Vertragsende mit dem Rauswurf rechnen. Angeblich steht mit dem früheren Weltfußballer Zinedine Zidane, der derzeit die zweite Mannschaft von Real trainiert, bereits ein Nachfolger bereit. Zwei Spieltage vor dem Saisonende der Primera Division hat Real vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter FC Barcelona und damit nur noch geringe Chancen, den Titel zu verteidigen. Im Pokal schieden die Madrilenen bereits im Achtelfinale aus. Die Champions League ist also der letzte Strohhalm des erfolgsverwöhnten Clubs, um eine aus seiner Sicht verkorkste Saison noch zu retten.

Morata bejubelt mit Tevez den zweiten Treffer von Juve im Hinspiel gegen Real. Foto: Reuters
Juves Torschützen im Hinspiel: Alvaro Morata (l.) und Carlos Tevez (2.v.r.)Bild: Reuters/Max Rossi

Mit 110 Prozent ins Finale

Im Gegensatz zu seinem Landsmann Ancelotti sitzt Juve-Trainer Massimiliano Allegri fest im Sattel. Seine Mannschaft hat sich vorzeitig den vierten italienischen Meistertitel in Serie gesichert und strebt jetzt nach dem ganz großen Coup. "Wir wollen auch in Europa erfolgreich sein", sagte Allegri. Juventus werde sich nicht auf dem Vorsprung aus der ersten Partie ausruhen, sondern auch offensiv mitspielen. "Wir haben durch das 2:1 im Hinspiel keinen Vorteil", warnt der Juve-Trainer. "Real hat großartige Spieler, die den Ball laufen lassen werden. Deshalb brauchen wir eine noch bessere Leistung als in Turin." Der italienische Rekordmeister steht erstmals seit 2003 wieder im Halbfinale der Champions League. "Wir waren noch nie so nah am Ziel, es fehlen noch 95 sehr harte Minuten", sagte Juve-Verteidiger Giorgio Chiellini und versprach: "Wir geben 110 Prozent, um ins Finale zu kommen."

sn/ck (sid, dpa)