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Rebellen vermelden Flugzeugabschuss

14. Juli 2014

Die prorussischen Rebellen haben offenbar ein Militärflugzeug abgeschossen. Kiew hatte die Maschine zuvor als vermisst gemeldet. Auch die Separatisten müssen schwere Verluste hinnehmen.

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Ein Mann läuft durch rauchende Trümmer (Foto: RIA Novosti)
Bild: picture-alliance/dpa

Die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine haben nach eigenen Angaben erneut ein Flugzeug der ukrainischen Streitkräfte abgeschossen. Vor dem Aufprall der Transportmaschine auf dem Boden seien drei Fallschirme am Himmel gesichtet worden, das Gebiet werde nun nach Überlebenden abgesucht, erklärte die selbsternannte Rebellenregierung der "Volksrepublik Luhansk". Auf der Webseite des ukrainischen Präsidialamtes hieß es dazu, die Transportmaschine vom Typ AN-26 sei in einer Höhe von 6500 Metern von einer Rakete getroffen worden. Da die Rebellen nicht über derartig weit reichende Waffen verfügten, sei das Flugzeug von einer schlagkräftigeren Rakete getroffen worden, die möglicherweise von russischem Territorium abgeschossen worden sei. Der Besatzung sei es gelungen, wieder Kontakt zum Generalstab herzustellen.

Bei Luftschlägen der ukrainischen Armee sind außerdem nach Rebellenangaben 30 Kämpfer aus den eigenen Reihen getötet worden. Die Aufständischen seien bei dem Ortes Aleksandrowka unter Beschuss geraten, teilte der Sprecher des Informationszentrums Südost-Front, Konstantin Knyrik, mit. Das Verteidigungsministerium in Kiew bestätigte, dass es fünf Luftschläge gegeben habe. "Der Feind hat bedeutende Verluste erlitten", teilte das Ministerium mit. Auch Militärausrüstung sei zerstört worden.

Blockade des Flughafens Luhansk beendet?

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach offiziellen Angaben zudem die Blockade des Flughafens der Großstadt Luhansk beendet. Nach Kämpfen mit den Aufständischen habe sich die Armee Zugang zu dem Flughafen verschafft, teilte das ukrainische Präsidentenbüro im Internet mit. Ein Militärsprecher erklärte, die Luftwaffe habe bei mehreren Angriffe auf das Gebiet rund um den Komplex Kämpfer und Ausrüstung der Rebellen attackiert.

Rebellenführer Igor Strelkow bestätigte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, dass es "schwere Kämpfe" bei Luhansk gegeben habe und die ukrainische Armee mit dutzenden Panzern angerückt sei. Die prorussischen Kräfte wiesen jedoch zurück, dass der Flughafen von Luhansk nun unter Kontrolle der ukrainischen Truppen sei. Alle Angriffe seien abgewehrt worden.

Der Flughafen von Luhansk war bei früheren Gefechten beschädigt worden und ist seit Wochen geschlossen. Er wird von Kiew-treuen Kräften kontrolliert, war allerdings durch die Blockade der Separatisten lange nicht zugänglich. Für die Aufständischen hatte der Flughafen eine strategische Bedeutung bei der Kontrolle der Zugangswege nach Luhansk.

NATO: Russland versammelt Truppen an der Grenze

Die NATO hat Russland vorgeworfen, wieder seine Truppen an der Grenze zur Ukraine zu verstärken. " Seit Mitte Juni sehen wir Hinweise auf eine schrittweise Ansammlung tausender Soldaten nahe der ukrainischen Grenze", erklärte eine NATO-Vertreterin am Montag.

Demnach befinden sich nach Erkenntnissen der NATO derzeit zwischen 10.000 und 12.000 russische Soldaten in der Region, nachdem die Zahl zuvor nach entsprechenden Forderungen des Auslands bereits auf 1000 Soldaten gesunken war. "Wir fordern Russland dringend auf, seine Truppen von der Grenze zur Ukraine abzuziehen, die Unterstützung für bewaffnete prorussische Separatisten einzustellen und den Zufluss von Kämpfern, Geld und Waffen in die Ukraine zu stoppen", erklärte die NATO-Vertreterin weiter. "Das ist höchst destabilisierend und muss aufhören."

Drohungen aus Moskau

Russland erwägt derweil möglicherweise "gezielte Angriffe" auf ukrainisches Staatsgebiet, nachdem eine Granate aus dem Nachbarland in einer russischen Grenzstadt eingeschlagen war. "Unsere Geduld hat Grenzen", sagte ein Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte, der Zeitung "Kommersant". Eine "Aktion größeren Ausmaßes" sei aber nicht geplant. Die Granate hatte am Sonntag einen Menschen in der Grenzstadt getötet und zwei weitere verletzt. Zwei Wohnhäuser wurden beschädigt. Moskau sprach daraufhin von einem "Akt der Aggression", für den die Führung in Kiew verantwortlich sei. Diese wies den Vorwurf zurück.

cr/SC (afp, rtr, dpa)