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Rebellen kappen wichtige IS-Route in Syrien

10. Juni 2016

Wie Aktivisten berichten, wurde damit die Hauptverbindung zwischen der türkischen Grenze und der IS-Hochburg Raka unterbrochen. Im belagerten Daraja begannen die UN-Helfer mit der Verteilung von Lebensmitteln.

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Rauch über einer Straße: Syrien Rebellenkämpfer blockieren die IS-Verbindung nach Manbidsch (Foto: picture-alliance)
Rauch in der Nähe von Manbidsch: Der IS ist dort nach Angaben von Aktivsten von Rebellen eingekreistBild: picture-alliance/AP Photo/ARAB 24

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, hat das kurdisch-arabische Rebellenbündnis Syrische Demokratische Kräfte (SDF) nun sämtliche Zugangswege in die IS-Hochburg Manbidsch nahe der türkischen Grenze unter seine Kontrolle gebracht. Über diese seien Kämpfer, Waffen und Geld für die Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) transportiert wurden. Die Stadt in der nördlichen Provinz Aleppo sei damit ganz von SDF-Kämpfeon eingekreist, hieß es.

Die SDF-Gruppe ist ein Zusammenschluss gemäßigter arabischer und kurdischer Rebellenmilizen, die wichtigste von ihnen sind die Kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Unterstützt von US-Spezialkräften hatten Rebellen den IS in der strategisch wichtigen Region schon in den vergangenen Tagen zurückgedrängt.

UN verteilen Lebensmittel in Daraja

Laut den nur schwer überprüfbaren Angaben der Beobachtungsstelle kontrolliert der "Islamische Staat" jetzt nur noch einen Streifen an der türkischen Grenze sowie mehrere kleinere Straßen, doch seien diese schwieriger und gefährlicher zu befahren.

In der Stadt Daraja im Südosten des Landes, die von Truppen des Regimes von Machthaber Baschar al-Assad belagert wird, wurden erstmals seit Jahren Hilfsgüter an tausende notleidende Menschen verteilt. In der Nacht hätten die Helfer der UN und des Arabischen Roten Halbmonds Lebensmittel, Wasser, Medizin, medizinische Geräte und Hygieneartikel für 4.000 Menschen abgeliefert, erklärte Jens Laerke vom UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe. Die Vorräte sollen einen Monat lang für alle Einwohner von Daraja reichen.

19 Orte in Syrien von Assads Armee belagert

Laerke betonte, dass die Helfer nicht behindert worden seien. Gleichzeitig korrigierte der Sprecher UN-Angaben zu belagerten Städten in Syrien. Demnach haben die UN bei den syrischen Behörden im Juni um Genehmigungen für Hilfslieferungen in 17 belagerte Städte nachgefragt. Die Behörden hätten diese für 15 Ortschaften erteilt. Insgesamt seien 19 Ortschaften in Syrien belagert. In die zwei Orte, für die keine Genehmigung nachgefragt wurde, hätten UN-Agenturen bereits Hilfsgüter aus der Luft abgeworfen.

Die Enklave Daraja wird seit 2012 von der syrischen Armee und ihren Verbündeten belagert. Ihre Bewohner leiden unter Mangelernährung, wie politische Aktivisten vor Ort berichten. Nur Schmuggler bringen teilweise durch Tunnel Lebensmittel in die Stadt.

Ein Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes fährt mit Hilfslieferungen durch die Straßen Darayas in Syrien (Foto: picture-alliance)
Hilfe für die Bevölkerung im syrischen Daraja: Bereits Anfang des Monats konnte Baby-Nahrung geliefert werdenBild: picture-alliance/AP Photo/ICRC

Vor mehreren Wochen waren dem Roten Kreuz und einem Hilfskonvoi der Vereinten Nationen die Einfahrt nach Daraja verwehrt worden, obwohl die syrische Regierung zuvor eine entsprechende Erlaubnis erteilt hatte. Vergangene Woche erreichte dann der erste Transport die Stadt. Allerdings enthielt dieser - abgesehen von Babynahrung - keine Nahrungsmittel.

cw/se (dpa, afp, epd)