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Recycling-Benzin und Fleisch-Verzicht

Bob Berwyn
8. März 2018

Julienne Stroeve untersucht Eis und hat ein paar sehr konkrete Ideen, wie Klimagase vermieden werden können. Einige langfristig, andere sehr schnell umsetzbar.

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Antarktis Packeis und Treibeis
Bild: picture-alliance/dpa/blickwinkel/A. Rose

Julienne Stroeve hat das Eis der Arktis immer im Blick. Sie grübelt in "Überstunden", sagt sie, wenn sie sich klar macht, wie viel schmelzendes Meereis sie selbst verursacht, wenn sie zwischen dem University College in London und ihrem Zuhause in Colorado hin und her fliegt. Insbesondere, wenn sie sieht, welche unabänderlichen Auswirkungen Klimagase auf die Arktis haben.

Im Sommer 2012 war sie Teil einer Arktisexpedition, als das Eis dort auf den tiefsten jemals gemessenen Stand zusammen schmolz. Der Negativrekord hat auch heute noch Bestand.

Und ihre Sorge ist seitdem weiter gewachsen, je mehr sie sich mit den Auswirkungen der Eisschmelze und deren Auswirkungen etwa auf Plankton beschäftigt hat, die Basis der Ernährung im Meer

Arktis: Das Eis schmilzt und schmilzt...

"Ich fliege sehr oft zu Meetings in aller Welt. Aber selbst, wenn es mehr Online-Meetings gibt, manchmal ist es doch besser, sich von Angesicht zu Angesicht zu treffen", sagt sie.

"Ich würde mir wirklich wünschen, dass man beim Kauf eines Airline-Tickets die Möglichkeit bekäme, mehr zu bezahlen, um die CO2-Emissionen, die man verursacht, auszugleichen", sagt sie. "Ich nutze zumindest den öffentlichen Nahverkehr, also habe ich wenigstens das Gefühl, dass ich meinen Beitrag leiste. Ich bin auch Vegetarierin. Aber über das Fliegen mache ich mir wirklich Gedanken."

Die beste Lösung wäre wohl, eine erneuerbare Energiequelle für das Fliegen zu erfinden, ergänzt sie.

Universitäten und Forschungseinrichtungen sollten zu Erneuerbaren Energien wechseln, fordert sie. Konferenzen sollten fleischloses Essen anbieten. "Das ist wirklich keine große Sache, nur einen Tag oder eine Meeting-Woche lang kein Fleisch zu essen, aber es würde den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren", sagt Stroeve.

Julienne Stroeve, Arktisforscherin, im Schnee
Die beste Lösung wäre wohl, eine erneuerbare Energiequelle für das Fliegen zu erfinden, sagt Julienne StroeveBild: Don Perovich

Ihre eigene Haupt-Forschungseinrichtung, das National Snow and Ice Data Center in Boulder, Colorado, geht mit gutem Beispiel voran. Das NSIDC hat sich inzwischen in ein grünes Rechenzentrum gewandelt. Es stellt Klimadaten für Forscher weltweit zur Verfügung.

Allein die Kühlung der Computer hier braucht 300.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht der Versorgung von 34 Haushalten. Erst kürzlich hat eine Neustrukturierung den Energieverbrauch um 90 Prozent reduziert. Das Institut hat außerdem Solarpanels auf dem Dach installiert, um zusätzlichen Strom zu erzeugen.