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Regierung will Kulturgut vor IS schützen

20. Oktober 2014

Mit einem neuen Gesetz will Kulturstaatsministerin Monika Grütters den Handel mit geraubten Antiken eindämmen. Dieser sei eine wichtige Einnahmequelle für terroristische Gruppen wie den "Islamischen Staat".

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Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) und des Norddeutschen Rundfunks (NDR) sei die geplante Gesetzesänderung auch eine Folge der Plünderungen und Raubgrabungen der Terrormiliz in Syrien und im Irak. Auch das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor einer Zunahme des illegalen Handels in Deutschland. Die Zahl der geplünderten oder illegal geraubten antiken Objekte sei stark angestiegen. Angesichts dieser Lage müsse "Deutschland aufpassen, dass es nicht zum Umschlagplatz wird", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters gegenüber NDR und SZ. Das neue Kulturgüterrückgabegesetz sei überfällig.

Die Pläne des Kanzleramtes sehen vor, dass fortan nur noch solche Kulturgüter nach Deutschland eingeführt und gehandelt werden dürften, die über eine offizielle Ausfuhrlizenz des Herkunftslandes verfügten. Das Gesetz solle 2016 in Kraft treten.

Großes Geschäft mit Kulturschätzen

Nach Angaben der irakischen Regierung seien inzwischen rund 2400 archäologische Stätten unter Kontrolle des IS, die Plünderungen und Zerstörungen erreichten ein bisher unbekanntes Ausmaß. Der irakische Armee-General Kassim Atta warnte, dass antike Kulturschätze zu einer der Haupteinnahmequellen der Terrormiliz IS gehörten: "Sie kaufen mit dem Erlös ihre Waffen." Der Handel mit gestohlenen oder illegal gegrabenen Kulturgütern gilt nach dem Waffen- und Drogenhandel als drittgrößte Form der organisierten Kriminalität weltweit.

pj / jb (dpa / NDR)