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Reichster Chinese kauft Hollywood-Studio

12. Januar 2016

Wang Jianlin gilt als der reichste Chinese. Mit seiner Wanda-Unternehmensgruppe ist er auf weltweiter Shoppingtour. Der jüngste Zukauf für 3,5 Milliarden Dollar: das kalifornische Filmstudio Legendary Entertainment.

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Der reichste Chinese, Wang Jianlin (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/R. Dela Pena

Die chinesische Wanda-Gruppe übernimmt die Mehrheit an der US-Filmproduktionsfirma Legendary Entertainment. Es ist die bisher größte chineische Übernahme in Hollywood. Am Dienstag sei der Vertrag über 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 3,2 Milliarden Euro) unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen mit. Legendary Entertainment hat unter anderem die Kino-Erfolge "Jurrassic World" und "Godzilla" sowie die "Batman"-Trilogie produziert. Beim chinesischen Filmpublikum sind solche Blockbuster beliebt.

China ist heute bereits der zweitgrößte Kinomarkt und könnte die USA in wenigen Jahren überholen. Der Umsatz an den Kinokassen in der Volksrepublik hat im vergangenen Jahr um fast 50 Prozent zugelegt. Deshalb ist der Markt für internationale Unterhaltungskonzerne interessant.

Ein Kassenschlager von Legendary Entertainment: Der Film "Jurassic World" (Foto: Universal Pictures)
Ein Kassenschlager von Legendary Entertainment: Der Film "Jurassic World"Bild: picture alliance/AP Photo/C. Zlotnick

Die Wanda-Gruppe ist bereits der größte Kinobetreiber der Welt und besitzt seit 2012 mit AMC Entertainment die zweitgrößte Filmtheaterkette in den USA. An der Spitze des Konglomerats, das sonst in Hotels, Einkaufsplazas und Immobilien investiert, steht der Milliardär Wang Jianlin. Er ist laut "Forbes"-Liste aktuell der reichste Chinese.

Das Ziel: Die Filmlandschaft weltweit ändern

Das Unternehmen baut in der ostchinesischen Hafenmetropole Qingdao einen riesigen Komplex mit Film- und Fernsehstudios, der 2017 eröffnet werden soll. "Wir haben viel zu lernen", zitierte das US-Magazin "Variety" den Wanda-Gründer. "Chinas Filmindustrie hinkt 30 bis 50 Jahre hinter den USA her." Wang Jianlin betonte, man sei bereits ein führender Filmproduzent in China, strebe aber eine "Position in der globalen Filmindustrie" an. Einige wenige amerikanische Unternehmen kontrollierten den Markt weltweit. Wanda wolle die Filmlandschaft nun ändern.

Am Dienstag gab es die letzten Unterschriften: Wang Jianlin und der Legendary-Chef Thomas Tull (Foto: dpa)
Am Dienstag gab es die letzten Unterschriften: Wang Jianlin und der Legendary-Chef Thomas TullBild: picture-alliance/dpa/R. Dela Pena

Nach der Übernahme könnte Legendary in Zukunft auch mehr chinesische Filme produzieren. Das Filmstudio hat bereits die Tochterfirma Legendary East, die mit dem chinesischen Star-Regisseur Zhang Yimou gerade einen Film über die Große Mauer dreht, der mit Schauspieler Matt Damon auch auf den internationalen Kinomarkt zielt.

Wanda hat zuletzt mehrere ausländische Firmen übernommen, darunter den Veranstalter der Ironman-Wettkämpfe und die Schweizer Sportmarketingfirma Infront. Die Gruppe hält auch Anteile beim spanischen Fußballverein Atlético Madrid.

Ba/wl (dpa, afp)