Reisen in die Ruinenstadt
Kronprinz Mohammed bin Salman sorgt dafür, dass sich Saudi-Arabien weiter öffnet. Künftig dürfen Touristen eine archäologische Schatzkammer besuchen: die antike Oase Al-Ula im Nordwesten des Landes.
Antike Zivilisation
Al-Ula war einst Knotenpunkt verschiedener antiker Handelswege. Die Stadt liegt in einer Region voller archäologischer Fundstätten - wie diesem Grabmal.
Nekropole
Die Ausgrabungsstätte Mada'in Salih bei Al-Ula steht seit 2008 auf der UNESCO-Welterbeliste. Hier wurden vor 2000 Jahren 111 Monumentalgräber aus dem Stein gemeißelt.
Ingenieurskunst
Einst lebten und handelten hier an der Weihrauchstraße die Nabatäer. Sie sind auch für ihr Können in der Landwirtschaft und bei der Bewässerung bekannt. Die Nabatäer waren Meister der Hydraulik und schufen zahllose künstliche Quellen in der heute weitgehend trockenen Region.
Nachrichten aus dem Altertum
Die früheren Bewohner haben auch Botschaften hinterlassen: Inschriften, die sie vor rund 2000 Jahren in den Sandstein geritzt haben. Man kann nur hoffen, dass es die Touristen nicht nachmachen.
Gemeinsam bewahren
Mit Frankreich hat der saudische Kronprinz Mohammed ein Abkommen geschlossen, das eine Zusammenarbeit beim Schutz der archäologischen Stätten vor Erosion und Vandalismus vorsieht.
Blick von oben
Doch bevor es um den Erhalt der Funde geht, läuft eine Bestandsaufnahme. Archäologen haben im März mit einem zweijährigen Vermessungsprogramm begonnen, bei dem Hubschrauber, Drohnen und Satelliten zum Einsatz kommen.
Mit Visum zur Ruinenstadt
Bislang hatten nur wenige Reisende die Gelegenheit, die Ausgrabungsstätte zu besuchen. Hier im Bild: der britische Thronfolger Prinz Charles, der Al-Ula im Rahmen einer Nahostreise im Februar 2015 besichtigen durfte. Das Königreich Saudi-Arabien plant nun, zum ersten Mal Touristenvisa auszustellen.
Öffentlichkeitsarbeit
Bei einer ersten Besichtigung wurde Ende März Journalisten die Ausgrabungsstätten um Al-Ula gezeigt. Unter ihnen waren auch Reporterinnen, die - anders als sonst in Saudi-Arabien üblich - kein Kopftuch tragen mussten. Ob das künftig dann auch für normale Touristinnen gilt?
Keine Bettenburg
In drei bis fünf Jahren soll Al-Ula ein unbeschränktes Urlaubsziel sein. Noch ist die Stadt allerdings nicht für einen möglichen Touristen-Ansturm gerüstet: Bislang gibt es dort nur zwei Hotels mit Platz für insgesamt 120 Gäste.