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Rennen ums Weiße Haus enger denn je

16. Oktober 2012

Hochspannung vor dem zweiten Fernsehduell zwischen US-Präsident Obama und Herausforderer Romney. Obama steht unter Zugzwang. Für die meisten Beobachter war der Republikaner in der ersten TV-Debatte überzeugender.

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Mitt Romney und Barak Obama (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Vor dem zweiten direkten Aufeinandertreffen am Dienstagabend Ortszeit (Mittwoch 3 Uhr MESZ) gab sich das Wahlkampfteam des demokratischen Präsidenten Barack Obama entsprechend kämpferisch. Der Druck ist aber für beide Kandidaten enorm: Nur drei Wochen vor der Präsidentschaftswahl gilt es in der zweiten Debatte vor Millionen Fernsehzuschauern den richtigen Ton zu treffen. Der Auftritt der Kandidaten in diesem TV-Duell könnte Wahl entscheidend sein.

Kandidaten fast gleichauf

Umso mehr steht bei dem Duell in Hempstead im Staat New York auf dem Spiel: Würde sich der Präsident nach seinem schwachen Auftritt im ersten TV-Duell gegen Mitt Romney ein zweites Mal schwertun, bliebe kaum noch Zeit, erneut gegenzusteuern. Nach guten Umfragewerten für Obama im September liegen die beiden Kandidaten inzwischen praktisch gleich auf - und Romney wird gewiss alles dransetzen, seinen politischen Rivalen endgültig zu überholen.

Der US-Sender CNN errechnete vor der neuen TV-Runde aus sieben aktuellen Umfragen unter wahrscheinlichen Wählern, dass das Rennen extrem eng ist. Demnach hat Romney derzeit im Schnitt mit 48 zu 47 Prozent knapp die Nase vorn. Laut einer am Dienstag veröffentlichten USA Today/Gallup-Umfrage hat es der Republikaner geschafft, in den besonders heiß umkämpften Swing States in der Gunst der weiblichen Wähler fast mit Obama gleichzuziehen (48 zu 49 Prozent).

Blick in den Raum, in dem das TV-Duell stattfinden wird (Foto: dpa)
Womöglich der Ort der EntscheidungBild: picture-alliance/dpa

In der von der CNN-Moderatorin Candy Crowley moderierten Debatte sollten unentschlossene Wähler auch die Möglichkeit haben, den beiden Präsidentschaftskandidaten selbst ihre Fragen zu stellen.

Für Obama, dessen Auftreten in der ersten Debatte in Denver als zu zurückhaltend kritisiert wurde, geht es vor allem darum, das richtige Maß zwischen Angriffslust und Sachlichkeit zu finden. Im zurückliegenden Duell hatte Romney seine mitunter radikalen Positionen teilweise deutlich abgeschwächt - ein Schachzug, auf den der Präsident offenbar nicht hinreichend vorbereitet gewesen war.

Intensivtraining im "Debatten-Camp"

Wie wichtig die beiden Kandidaten den Auftritt in Hempstead nehmen, zeigte schon ihre ausführliche Vorbereitung. Obama zog sich für ein dreitägiges "Debatten-Camp" im Staat Virginia zurück und trat zuletzt kaum noch öffentlich in Erscheinung. Auch Romney war in den letzten Tagen intensiv mit den Proben für das Duell beschäftigt.

Die Teams der beiden Kandidaten setzten den Wahlkampf unterdessen auf allen Kanälen fort. Beide Seiten schalteten neue Fernsehspots. In einem Video warfen die Demokraten Romney vor, er wolle mit seinem jüngsten Rückzug auf gemäßigtere Positionen die Wähler hinters Licht führen.

Der frühere demokratische Präsident Bill Clinton schaltete sich in die Debatte um die US-Wirtschaftspolitik ein und nahm in einem Video die Steuerpläne des Republikaners auseinander. Romneys Vize-Kandidat Paul Ryan erklärte in den Staaten Ohio und Wisconsin, Obama habe in seiner Regierungszeit eine schwierige Wirtschaftslage weiter verschlimmert.

Vor der Wahl am 6. November wird es noch ein drittes TV-Duell zwischen den beiden Kandidaten. Es ist für den 22. Oktober in Florida geplant.

qu/wl (dpa, dapd)