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Rohani umwirbt Italien

12. April 2016

Nach dem Fall der Sanktionen bemühen sich viele Staaten um gute Geschäfte mit dem Iran. Beim Besuch von Ministerpräsident Renzi werden umfangreiche Handelsvereinbarungen unterschrieben. Präsident Rohani mag Italien.

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Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi mit Präsident Hassan Rohani in Teheran (foto: dpa)
Sehr gern gesehener Gast in Teheran: Italiens Regierungschef Renzi (l.), begrüßt von Präsident RohaniBild: picture-alliance/dpa/Presidential Official Website

Wenn es nach dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani ginge, könnten die Italiener zum führenden Handelspartner seines Landes in der Europäischen Union werden. Das Land sei dies schon vor den Sanktionen wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms gewesen, brachte Rohani in Erinnerung und erklärte nach seinem Treffen mit Italiens Regierungschef Matteo Renzi in Teheran: "Wir wollen, dass Rom das auch weiterhin bleibt." Rom habe schon in schlechten Zeiten hinter Teheran gestanden, daher begrüßten alle im Iran auch in guten Zeiten eine führende Rolle Italiens in der hiesigen Wirtschaft, meinte der Präsident.

Sein erster Besuch in Europa hatte das iranische Staatsoberhaupt nach Italien geführt, nun war der italienische Premier in Teheran: das reflektiert laut Rohani den seriösen Willen beider Länder, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen weiter auszubauen. Und somit wurden während der Renzi-Visite die Wirtschaftsbeziehungen noch einmal gefestigt.

Rohani und Renzi unterzeichneten sieben Handelsvereinbarungen, wie das staatliche Fernsehen im Iran berichtete. Zur riesigen italienischen Wirtschaftsdelegation gehörten Vertreter der Energie-, Rüstungs- und Bahnbranche. Nach früheren Angaben von Insidern könnten die Verträge ein Volumen von mehreren Milliarden Euro haben.

Am Dienstag vereinbarte der Energiekonzern Enel eine Kooperation mit der National Iranian Gas Export Company. Der Industriedienstleister Saipem hofft ebenfalls noch auf einen Abschluss. Die staatliche Bank Cassa Depositi e Prestiti erklärte sich bereit, Kredite über vier Milliarden Euro für Firmen, die in Öl und Gas investierten, zur Verfügung zu stellen.

Bereits in Italien waren 30 Abkommen in verschieden Bereichen mit einem Gesamtwert von 17 Milliarden Euro unterzeichnet worden, die jetzt umgesetzt werden sollen.

SC/qu (rtr, dpa, afp)