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Rom setzt Alitalia letzte Frist

21. Dezember 2019

Seit 17 Jahren macht die italienische Airline Alitalia keinen Gewinn mehr. Mehrfach musste sie gerettet werden. Gerade erst hat der italienische Staat neue Hilfsgelder genehmigt. Damit soll jetzt Schluss sein.

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Flugzeug Alitalia
Bild: imago images/ZUMA Press/F. Gandolfox

Italien will kein Geld mehr in die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia stecken. Wenn bis Mitte 2020 kein Käufer gefunden werde, drohe der Airline das Aus, sagte Industrieminister Stefano Patuanelli der Zeitung "Il Messaggero". Er habe diese Woche zwar einen weiteren Kredit unterzeichnet, damit das Geschäft weiterlaufen könne. Aber: "Das ist wirklich der letzte Eingriff des Staates für Alitalia."

Alitalia hat seit 2002 keinen Gewinn mehr erwirtschaftet und ist seit Mai 2017 insolvent. Über die Jahre hat sie etliche Rettungskredite von der Regierung erhalten. Erst Anfang Dezember hatte die Regierung in Rom einen weiteren Überbrückungskredit in Höhe von 400 Millionen Euro genehmigt. Damit soll der Flugbetrieb der Gesellschaft vor einem möglichen Verkauf bis zum 31. Mai 2020 garantiert werden.

Analysten haben ausgerechnet, dass Alitalia, die schon 2008 und 2014 gerettet werden musste, bereits rund neun Milliarden Euro an Steuergeldern durchgebracht hat.

Noch kein Käufer in Sicht

Anfang des Monats hatte das Unternehmen, das am Tag zwei Millionen Euro verliert, mit Giuseppe Leogrande einen neuen Sonderverwalter bekommen. Ein Konsortium aus potenziellen Investoren hatte sich zurückgezogen. Patuanelli sagte, es gebe bisher kein Interesse an dem Unternehmen in seiner jetzigen Form. Die Alitalia-Gruppe werde aber nicht in Form einzelner Bestandteile wie Fluggeschäft, Wartung und Bodenabfertigung verkauft. 

Die Lufthansa hatte wiederholt erklärt, sie könnte in Alitalia investieren, sobald das Unternehmen seinen Umbau vollständig abgeschlossen hat. Mitte Dezember hatten Gewerkschaften bei einem eintägigen Streik auf die unsichere Zukunft der Alitalia-Mitarbeiter hingewiesen. Die Mitarbeiter befürchten einen massiven Personalbau. Die Airline beschäftigt derzeit rund 11.000 Menschen.

lh/kle (rtr. dpa)