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Rosenkrieg um Lionel Messi beim FC Barcelona

Stefan Nestler mit dpa, sid
1. September 2020

Der argentinische Superstar Lionel Messi will den FC Barcelona nach 20 Jahren um jeden Preis verlassen. Doch auch der spanische Renommierklub schaltet auf stur. Beim Training ist Messi schon nicht mehr dabei.

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Fußballspieler Lionel Messi nach niederlage gegen Bayern München 2020
Bild: picture-alliance/AP Images/M. Fernandez

Eigentlich wirkten sie unzertrennlich wie ein altes Ehepaar: der FC Barcelona und Lionel Messi. 20 Jahre lang schrieben der katalanische Renommierklub und der argentinische Superstar gemeinsam Fußballgeschichte. An vier Champions-League-Triumphen, zehn spanischen Meisterschaften und sechs Pokalsiegen Barcelonas war Messi maßgeblich beteiligt. Doch auch er profitierte von seiner Treue zu Barça: Ohne die Erfolge des Klubs wäre der geniale Offensivspieler wahrscheinlich nicht sechsmal zum Weltfußballer gekürt worden. Doch jetzt gerät die Partnerschaft immer mehr zum Rosenkrieg. Lionel Messi will den Verein verlassen, weil der neue Trainer Ronald Koeman ihm klar gemacht hat, dass die Zeit der Sonderrolle für ihn vorbei ist. Der FC Barcelona will Messi jedoch nur gegen sehr viel Geld ziehen lassen.

Messi droht Strafe

Die Fronten sind verhärtet. Am Sonntag hatte der 33-Jährige bereits bei den für alle Spieler obligatorischen Corona-Test boykottiert. An den ersten beiden Trainingseinheiten des spanischen Vizemeisters für die neue Saison konnte Messi deshalb gar nicht erst teilnehmen. Er erschien aber auch nicht auf dem Vereinsgelände. Weil er seinem Arbeitsplatz fernblieb, droht Messi jetzt eine Geldstrafe in Höhe von 25 Prozent seines Monatsgehalts, was ungefähr einer Million Euro entspräche. Er dürfte es verschmerzen können. Schließlich verdient Messi dem Vernehmen nach 52 Millionen Euro pro Jahr.

Der FC Barcelona hat auf stur geschaltet und pocht darauf, dass Messi die Bedingungen seines bis Juni 2021 laufenden Vertrags erfüllt. Der Argentinier beharrt hingegen auf einer Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt. Rückendeckung erhielt der Klub vom spanischen Ligaverband. "La Liga" teilte mit, Messi könne entgegen seinem Willen nicht einfach ablösefrei gehen. Die in seinem Vertrag festgeschriebene Ablösesumme sei weiterhin fällig, wolle ein anderer Verein ihn verpflichten. Nach übereinstimmenden Medienberichten liegt diese bei 700 Millionen Euro.

Traumduo mit Ronaldo?

Angeblich zieht es Messi zu Manchester City, dem Klub, der von seinem früheren Trainer Pep Guardiola trainiert wird. Die spanische Zeitung "Sport" berichtete, der Argentinier wolle noch drei Jahre in der Premier League spielen und dann seine Karriere beim New York City FC ausklingen lassen. Der US-Verein wird von denselben Geldgebern aus Abu Dhabi finanziert wie Man City. Angeblich ist inzwischen auch Juventus Turin in den Poker um Messi eingestiegen. Sollte er am Ende zu Juve wechseln, stünde er mit einem anderen Megastar in einer Mannschaft: dem fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo aus Portugal.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter