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Russische Panzer in Ukraine?

7. November 2014

Die Vorwürfe wiegen schwer: Eine Kolonne von Panzern, Lastwagen mit Soldaten und weiteres Militärgerät soll wieder auf ukrainisches Territorium vorgerückt sein. Der Kreml dementiert.

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Russischer Panzer (Archivfoto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images/A. Llobet

Russische Truppen sind nach ukrainischen Angaben wieder in den umkämpften Osten des Landes eingedrungen. Der ukrainische Militärsprecher Andrej Lyssenko sprach von 32 Panzern, 30 Lastwagen mit Kämpfern, 16 Haubitzen und weiterem militärischen Material. Die Russen überquerten demnach die Grenze zu der von prorussischen Separatisten kontrollierten Region Luhansk. Die Kolonne bewege sich auf die Stadt Krasny Lutsch zu, hieß es weiter. An dem von den Rebellen kontrollierten Grenzübergang Iswarine in derselben Region sei eine weitere Kolonne mit russischen Lastwagen und drei mobilen Radarstationen auf ukrainisches Territorium vorgerückt.

Die Spannungen in den beiden abtrünnigen Regionen Luhansk und Donezk hatten sich zuletzt weiter verschärft. Fünf Menschen wurden laut ukrainischer Armee bei jüngsten Kämpfen binnen 24 Stunden getötet und zahlreiche weitere verletzt.

Kreml spricht von Provokation

Russland wies die jüngsten Angaben aus der Ukraine als Provokation zurück. Solche Behauptungen würden in Kiew auf Grundlage irgendwelcher Gerüchte im Internet ohne jeden Beweis aufgestellt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau. Er warnte davor, den ohnehin aufgeheizten Konflikt im Südosten der Ukraine weiter durch "provozierende Mitteilungen" zu befeuern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dagegen ihre "ernste Besorgnis" über die angeblichen russischen Truppenbewegungen in der Ostukraine ausgedrückt. Ein Regierungssprecher bestätigte ein Telefonat Merkels mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Beide hätten die Notwendigkeit bekräftigt, eine umfassende Waffenruhe und alle weiteren Punkte der Vereinbarung von Minsk rasch umzusetzen.

"Es wird weiter geschossen"

Militärbeobachter in Kiew hatten bereits am Donnerstag von 25.000 Söldnern und russischen Soldaten gesprochen, die entweder schon auf ukrainischem Gebiet seien oder sich auf die Grenze zubewegten. Die Situation sei am Donnerstag auch Thema bei einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates gewesen, erläuterte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er beklagte, ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe werde von ukrainischer Seite weiter geschossen. Russland sei bereit, sich weiter an den Friedensplan von Minsk zu halten.

se/SC (rtre, afp, dpa)