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Russische Weitspringerin erhält Startrecht

10. Juli 2016

Weitspringerin Darja Klischina erhält ein Ausnahmestartrecht vom Leichtathletik-Weltverband. Damit dürfen nur zwei russische Leichtathleten bei internationalen Wettkämpfen starten. Alle anderen Anträge wurden abgelehnt.

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Russland Darya Klishina (Foto: picture alliance/dpa/S. Schmidt)
Bild: picture alliance/dpa/S. Schmidt

Darja Klischina hat neben Whistleblowerin Julia Stepanowa als zweite russische Leichtathletin die Starterlaubnis als "neutrale Athletin" bei internationalen Wettbewerben wie zum Beispiel den Olympischen Spielen erhalten. Dies sagte die Leiterin der Rechtsabteilung des nationalen russischen Komitees, Alexandra Brilliantowa, der russischen Nachrichtenagentur TASS. Sollte das Internationale Olympische Komitee die Entscheidung akzeptieren, könnte Klischina bei den Sommerspielen in Rio starten. Klischina lebt seit geraumer Zeit in den USA und unterwirft sich damit einem anscheinend funktionierenden Anti-Doping-System.

Mutko: "Wird Zeit, dass IAAF aufgelöst wird"

Bei den anderen Anträgen bleibt der IAAF wie erwartet hart: Nach Angaben der TASS habe er bis auf die eine Ausnahme alle Anträge russischer Leichtathleten auf ein Sonderstartrecht abgelehnt. "Meiner Meinung nach war es schwierig, eine andere Entscheidung zu erwarten. Es überraschst mich nicht, aber es ist ärgerlich", sagte Russlands Sportminister Witali Mutko, der erneut die IAAF direkt angriff: "Es wird Zeit, dass diese Organisation aufgelöst wird." Auch der russische Leichtathletik-Verband RUSAF reagierte verärgert. "Wir werden für das Recht der sauberen Sportler kämpfen." Insgesamt hatten 136 russische Leichtathleten bei der IAAF ein Sonderstartrecht beantragt.

Sollte der Internationale Sportgerichtshof CAS eine Sammelklage von 68 russischen Athleten ablehnen, dürften aus IAAF-Sicht in Rio de Janeiro nur Stepanowa und Klischina antreten. Der CAS will bis zum 21. Juli über die Sammelklage entscheiden. Unter anderem Stabhochsprung-Star Jelena Issinbajewa droht nun mehr denn je das Olympia-Aus. Die Siegerin von Athen und Peking hat bereits angekündigt, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen und sogar bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen zu wollen.

Stepanowa hofft auf Teilnahme in Rio

Bei der Leichtathletik-EM in Amsterdam war Stepanowa als einzige Russin an den Start gegangen. Allerdings nahm die Mittelstrecklerin unter der Flagge des europäischen Verbandes EAA an den Wettbewerben teil. Ob die Whistleblowerin allerdings auch an den Sommerspielen in Rio teilnehmen darf, ist noch offen. Eine Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) über die Startberechtigungen steht noch aus.

Stepanowa und ihr Mann Witali hatten Ende 2014 den Skandal um flächendeckendes Doping in der russischen Leichtathletik mit ihren Aussagen ins Rollen gebracht, der die Suspendierung der russischen Leichtathleten nach sich zog. Danach verließ das Ehepaar mit seinem Kind Russland aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen und setzte sich an einen geheimen Ort in die USA ab.

og/sw (sid, dpa)