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PolitikAfrika

Kreml sagt Sahel-Staaten mehr militärische Unterstützung zu

6. Juni 2024

Seit langem will Russland seine Beziehungen zu Afrika ausbauen. Während der Reise des russischen Außenministers Sergej Lawrow durch West- und Zentralafrika wird weitere militärische Unterstützung zugesagt.

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Russischer Außenminister Sergej Lawrow und Tschads Präsident Mahamat Idriss Déby in Tschad
Russlands Außenminister Sergej Lawrow (l.) und Tschads Präsident Mahamat Idriss Déby (r.)Bild: Russian Foreign Ministry/Handout via REUTERS

Der russische Außenminister Sergej Lawrow beendete am Donnerstag eine viertägige Reise durch West- und Zentralafrika. Russland will seinen militärischen Einfluss in der Region weiter ausbauen und sagte bei seiner letzten Station in Tschad Unterstützung zu: "Ich habe unseren tschadischen Freunden versichert, dass Russland auch weiter einen konstruktiven Beitrag zur Stabilisierung der Situation in der Sahara-Sahel-Zone leisten wird."

Lawrow versprach nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass die "Kampffähigkeit nationaler Streitkräfte zu erhöhen und Militärpersonal und Strafverfolgungsbeamte auszubilden." Die Zusage gelte nicht nur für Tschad, sondern auch für andere Länder der Region.

Zuvor hatte Lawrow in Guinea, der Republik Kongo und Burkina Faso über den Ausbau der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zusammenarbeit gesprochen. In Burkina Faso wurde er mit dem höchsten Orden des westafrikanischen Landes ausgezeichnet.

Auf seiner viertägigen Reise durch West- und Zentralfrika: der russische Außenminister Sergej Lawrow
Auf seiner viertägigen Reise durch West- und Zentralafrika: der russische Außenminister Sergej LawrowBild: Russian Foreign Ministry/Handout via REUTERS

Tschad als letzter militärischer Partner des Westens

Die zentralafrikanische Republik Tschad ist nach mehreren antiwestlich und prorussisch geprägten Militärputschen in der Sahel-Zone offiziell der letzte militärische Partner unter anderem Frankreichs und der USA im Kampf gegen Terrorismus in dem Streifen am Südrand der Sahara.

Ein Besuch des tschadischen Präsidenten Mahamat Idriss Déby in Moskau im Januar diesen Jahres warf allerdings Fragen über diese Kooperation mit den internationalen Partnern auf. 

Russland schickt immer mehr Militärausbilder

Russische Militärausbilder sind seit einigen Jahren in einer wachsenden Zahl afrikanischer Staaten vor Ort. Die engeren Beziehungen mehrerer afrikanischer Länder zu Russland fallen zudem zeitlich mit dem Abschied der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich aus Mali zusammen. Die Grande Nation hat ihre Truppen seit 2022 aus Mali, Niger und Burkina Faso abgezogen. Im Tschad sind jedoch noch immer rund 1000 französische Soldaten stationiert.

Für den russischen Außenminister gab es einen herzlichen Empfang am Airport von  N'Djamena
Für den russischen Außenminister gab es einen herzlichen Empfang am Airport von N'DjamenaBild: Denis Sassou Gueipeur/AFP

In Mali kämpfen russische Söldner zusammen mit Malis Militär gegen Rebellen und Terrorgruppen. Ihnen sind auch Verbrechen an Zivilisten vorgeworfen worden. Auch in Burkina Faso und dem Niger, die ebenso wie ihr Nachbar Mali schwer von islamistischen Terrorgruppen unter Druck gesetzt werden, landete jüngst russisches Militärpersonal. Die Militärjuntas der Sahel-Staaten verweisen darauf, vom Kreml militärische Hilfe und Waffenlieferungen zu bekommen, die ihnen von westlichen Partnern versagt worden seien.

Ukraine-Krieg verstärkt Druck 

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine 2022  versucht Russland verstärkt seine wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu Afrika auszubauen. Im Juli vergangenen Jahres hatte Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg einen Afrika-Russland-Gipfel ausgerichtet, an dem mehrere Staatschefs afrikanischer Staaten teilnahmen. 
 

ch/haz (dpa, afp)