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Russland legt Einspruch gegen Dopingsperre ein

19. Dezember 2019

Die russische Anti-Doping-Agentur will vor dem Internationalen Sportgerichtshof die Aufhebung der Vierjahressperre für alle Großereignisse erreichen. Die NADA ist enttäuscht über den Schritt Russlands.

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CAS in Lausanne
Bild: picture-alliance/dpa/Keystone/D. Favre

Russland zieht gegen die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verhängte Vierjahressperre vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS). Das beschloss der Aufsichtsrat der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA. Damit kommt es sehr wahrscheinlich zu einem monatelangen juristischen Tauziehen, das bis zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020 dauern könnte.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Sanktionen der WADA zuvor erneut als "ungerecht" zurückgewiesen. Das Land werde für ein und denselben Verstoß mehrfach bestraft, sagte Putin: "Jede Bestrafung sollte individuell sein." Die Mehrheit der Sportler in Russland sei sauber. Russland, so Putin, werde deshalb alles dafür tun, damit seine Sportler bei den Olympischen Spielen unter ihrer nationalen Flagge antreten könnten.

NADA: "Denkbar schlechtester Weg"

Enttäuscht reagierte die deutsche Nationale Anti-Doping-Agentur auf den Einspruch Russlands. "Es wäre wünschenswert gewesen, dass die Entscheidung der WADA von der RUSADA akzeptiert und umgehend umgesetzt wird", teilte die NADA mit. "Für die sauberen Sportlerinnen und Sportler ist es der denkbar schlechteste Weg, da die Entscheidung nun weiter aufgeschoben wird."

Das WADA-Exekutivkomitee hatte am 9. Dezember in Lausanne als Konsequenz auf die Manipulation von Dopingdaten aus dem Moskauer Analyselabor beschlossen, Russland für vier Jahre auszuschließen. Demnach dürfen russische Sportler nur als neutrale Athleten ohne Nationalflagge an Olympia, WM und größeren Veranstaltungen teilnehmen. Außerdem darf Russland bis 2023 weder Gastgeber sein, noch sich für eine Ausrichtung großer Wettkämpfe bewerben. Die Fußball-EM 2020 mit Spielen in St. Petersburg und das dortige Champions-League-Finale 2021 sind nicht betroffen, weil es sich nach WADA-Definition nur um regionale Ereignisse handelt.

sn/ck (dpa,sid)

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter