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Politik

Russland stationiert Raketenabwehr in Syrien

5. Oktober 2016

Auf Russlands Stationierung eines Raketenabwehrsystems in Syrien haben die USA verschnupft reagiert. Moskau wiegelt ab: Das System bedrohe niemanden. Aus Sicht des Pentagon stellt sich allerdings eine Frage.

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Das Raketenabwehrsystem S-300 während einer Militärparade in Sankt Petersburg
Das Raketenabwehrsystem S-300 während einer Militärparade in Sankt PetersburgBild: picture alliance/dpa/I. Russak

Russland hat die Stationierung des modernen Raketenabwehrsystems vom Typ S-300 auf seinem Stützpunkt Tartus in Syrien bestätigt. "Der Komplex soll die Basis der Kriegsmarine und die Schiffe vor der Küste schützen", sagte Generalmajor Igor Konaschenkow in Moskau. Das System bedrohe niemanden, da es ein reiner Verteidigungskomplex sei. Zudem habe Russland in Syrien bereits S-400-Luftabwehrraketen stationiert, sagte Konaschenkow.

Die USA äußerten Zweifel an den Absichten. "Weder der IS noch Al-Nusra verfügen über eine Luftwaffe", sagte der Sprecher des Pentagons, Peter Cook, in Washington. "Daher würde ich in Frage stellen, was der Zweck dieses Systems ist." Die USA führen eine internationale Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" an, die Angriffe gegen IS-Stellungen fliegt.

Österreich Wien Syrien Friedensgespräche - Lawrow & Kerry
Bild: Reuters/L. Foeger

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte unterdessen, die russische Regierung bedauere das Ende der Gespräche mit den USA über eine Feuerpause in Syrien. Die Situation sei aber nicht dramatisch, sagte Peskow. Auch weiterhin bestünden Kontakte zwischen Militärvertretern beider Länder, um Zwischenfälle beim Einsatz in Syrien zu vermeiden. Russland setze sein Engagement in Syrien trotz des Gesprächsabbruchs durch die USA fort. "Der Abbruch erschwert die Lage natürlich wesentlich. Aber das bedeutet nicht, dass wir die syrische Armee nicht mehr unterstützen werden", sagte Peskow.

Russland hatte im November vergangenen Jahres bereits Abwehrsysteme vom Typ S-400 auf seinem Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim stationiert. Diese sollten die Sicherheit der russischen Kampfflugzeuge in Syrien gewährleisten, hieß es damals aus dem Kreml.

Moskau unterstützt im Syrien-Krieg die Führung in Damaskus. Die USA unterstützen einige der Oppositionsgruppen. Am Montag hatten die USA angesichts der heftigen Angriffe auf die Stadt Aleppo die Gespräche mit Russland über eine Beilegung der Krise für beendet erklärt. Die syrischen Regierungstruppen führen derzeit mit russischer Hilfe eine Offensive auf die umkämpfte Stadt, um sie vollständig zurückzuerobern.

stu/fab (afp, dpa)