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Politik

Russland testet atomar bestückbare Raketen

12. Oktober 2016

Inmitten der Spannungen mit der NATO und den USA hat die Regierung in Moskau wieder eine Reihe ballistischer Interkontinentalraketen getestet. Das Verteidigungsministerium meldet drei erfolgreiche Tests.

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Russland Militärparade zum Tag des Sieges
Bei der Militärparade zum Tag des Sieges am 9. Mai präsentiert Russland alljährlich sein Waffenarsenal Bild: Reuters/G. Dukor

Eine Rakete wurde vom Atom-U-Boot "St. Georgi Pobedonossez" im Ochotskischen Meer aus abgefeuert, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte. Es sei auf dem rund 5000 Kilometer entfernten Übungsgelände Tschischa in Nordrussland eingeschlagen. Eine weitere Rakete startete vom U-Boot "Nowomoskowsk" in der Barentssee aus. Das dritte Geschoss startete vom Stützpunkt Plessezk aus und schlug auf der Halbinsel Kamtschatka ein, wie russische Medien berichten.

Militärbewegung an der Ostsee

In den vergangenen Jahren und besonders seit der Verschlechterung der Beziehungen mit dem Westen angesichts der Ukraine-Krise hatte Russland immer wieder Militärübungen abgehalten. Erst Ende September waren zwei mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalraketen getestet worden. Zudem ließ Staatspräsident Wladimir Putin am vergangenen Wochenende atomwaffentaugliche Iskander-Raketensysteme in die Exklave Kaliningrad an der Ostsee verlegen.

Abbau der Spannungen?

Moskau erklärte, es habe sich dabei um Routine-Übungen im eigenen Hoheitsgebiet gehandelt. Ein US-Geheimdienstvertreter vermutete, es handele sich um eine politische Geste, die das Missfallen mit der NATO ausdrücken sollte. Das westliche Bündnis übte scharfe Kritik und erklärte: "Mit Atomsprengköpfen bestückbare Raketen nahe der Bündnisgrenze zu stationieren, trägt nicht zum Spannungsabbau bei."

Vor allem die baltischen Länder und Polen fühlen sich von Russland verstärkt bedroht, seit sich der große Nachbar 2014 die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim völkerrechtswidrig einverleibte. Die USA und Russland hatten sich zuletzt wegen des Syrien-Kriegs überworfen. Die beiden Länder unterstützen in dem Konflikt gegensätzliche Kriegsparteien.

uh/wl (dpa, afp)