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Putin will am Ölhahn drehen

10. Oktober 2016

Russland sucht den Schulterschluss mit der Opec. Eine Obergrenze oder die Drosselung der Öl-Fördermenge sind momentan der einzige Weg, um den Preis am Energiemarkt stabil zu halten, sagte Putin in der Türkei.

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Russland Öl - Förderanlage Purneftegaz
Bild: picture -alliance/dpa/Sputnik/E. Biyatov

Russland sei bereit, sich einer entsprechenden Initiative des Ölkartells Opec anzuschließen, sagte der russische Präsident Wladimir Putin beim Weltenergiekongress in Istanbul. Der niedrige Ölpreis habe zum Rückgang von Investitionen in der globalen Energiebranche geführt. Dies werde sich letztlich als Nachteil erweisen und unvorhersehbare Preissprünge auslösen, sagte der Kremlchef.

Unter dem Druck gefallener Preise hatte die Opec, der 14 erdölexportierende Länder vor allem aus dem Nahen Osten angehören, Ende September überraschend beschlossen, ihre Fördermengen mäßig zu drosseln. Die genauen Mengen sollen beim offiziellen Opec-Treffen am 30. November in Wien festgelegt werden. Dann sollen auch Nicht-Opec-Staaten wie Russland aufgefordert werden, ihre Produktion zu begrenzen.

Engagement für Turkstream

Um wie viel Russland bereit ist, seinen Ausstoß zu deckeln, ließ Putin offen. Die Produktion Russlands war im September um knapp vier Prozent auf 11,11 Million Barrel (159 Liter) pro Tag gestiegen und markiert damit den höchsten Stand seit dem Ende der Sowjetunion.

Während seines Aufenthalts in der Türkei will Putin auch mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan sprechen. Dabei wollen sie ihr Engagement für das gemeinsame Pipelineprojekt TurkStream und den Bau des ersten Atomkraftwerks in der Türkei durch Moskau bekräftigen.

Konträre Position im Syrien-Konflikt

Die Pipeline soll Erdgas aus Russland durch das Schwarze Meer in die Türkei und südeuropäische Länder liefern. Moskau und Ankara sind bestrebt, ihre Wirtschaftsbeziehungen auszubauen und sie auf ein Volumen von 100 Milliarden Dollar (fast 90 Milliarden Euro) jährlich anzuheben.

Auch die festgefahrene Lage im Bürgerkriegsland Syrien soll zu Sprache kommen. In dem Konflikt vertreten Russland und die Türkei verschiedene Positionen. Während die Türkei den Sturz von Machthaber Baschar al-Assad will, unterstützt Moskau das syrische Regime militärisch.

uh/rb (rtr, afp, dpa)