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Russland: US-Anti-Terror-Gipfel ist respektlos

29. September 2015

US-Präsident Obama und Russlands Staatschef Putin reden zwar wieder miteinander - die Fronten scheinen aber verhärtet. Russland schickte zu einem Anti-Terror-Gipfel der USA nur einen Diplomaten niedrigen Ranges.

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Obama beim Gipfel zu Terrorismus im Rahmen der UN-Vollversammlung (Foto: AFP / Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images/J. Samad

Die Zukunft des syrischen Machthabers Baschar al-Assad sorgt weiter für diplomatische Verwerfungen zwischen den USA und Russland. US-Präsident Barack Obama betonte, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) nur dann besiegt werden könne, wenn es einen "neuen Anführer" in Damaskus gebe. Moskau dagegen hält weiterhin an Assad fest.

Obama sprach auf einem von den USA initiierten Anti-Terror-Gipfel am Rande der UN-Generaldebatte in New York (Artikelbild). Mehr als 100 Staatschefs nahmen daran teil. In seiner Rede erklärte er zudem: "Ich habe wiederholt gesagt, dass unser Ansatz Zeit braucht. Es ist keine einfache Aufgabe." Mit militärischen Mitteln alleine sei die IS-Miliz nicht zu besiegen. Die internationale Gemeinschaft müsse auch die Ursachen bekämpfen, die den Dschihadisten ermöglicht hätten, "Wurzeln zu schlagen". Vor allem müsse der seit 2011 andauernde Bürgerkrieg in Syrien beendet werden.

Obama Putin: Das Treffen am Rande der UN-Vollversammlung (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Russland will UN-geführte Anti-Terror-Koalition

Russland schickte lediglich einen Diplomaten niederen Rangs zu der Konferenz. Der Gipfel sei respektlos gegenüber den Vereinten Nationen, sagte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin. "Die UN hat ihre eigene Anti-Terror-Strategie und alles könnte einfach im Rahmen der UN erfolgen." Präsident Wladimir Putin verfolgt das Ziel, mit einer von der UN geführten Koalition,die Assad mit einbezieht, den IS zu bekämpfen.

Einen Tag zuvor hatten Obama und Putin ihr erstes offizielles Treffen seit mehr als zwei Jahren. Auf ein gemeinsames Vorgehen zur Beendigung des Blutvergießens in Syrien hatten sie sich nicht einigen können. Während ihres Gesprächs am Rande der UN-Vollversammlung seien zwar keine konkreten Schritte vereinbart worden, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow anschließend. Aber es gebe doch "Spielraum für weitere Gespräche".

Russland lobt Assad

Sowohl Obama als auch Putin hatten zudem über Syrien vor der UN-Vollversammlung gesprochen. Der US-Präsident betonte dabei mit Blick auf Assad: "Nach so viel Blutvergießen und Gemetzel können wir nicht einfach zum Status quo zurückkehren." Putin dagegen lobte dagegen in seiner Rede Assad als Bollwerk im Kampf gegen den IS.

Ba/sc (afp, ap)