Ryanair zahlt Gebühren für Check-in zurück
14. November 2024Der Billigflieger Ryanair zahlt in Italien Zehntausenden Passagieren den Zuschlag fürs Einchecken am Flughafen zurück - nach einer Prüfung durch die zuständige Behörde. Die Regelung gilt für alle Fluggäste, die sich zwischen 2021 und 2023 darüber beschwert hatten, dass sie am Flughafen nochmals 55 Euro extra bezahlen mussten, weil sie nicht rechtzeitig online eingecheckt hatten. Insgesamt geht es um eine Summe von mehr als 1,5 Millionen Euro.
Aufgrund der Beschwerden hatte die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM, bekannt auch als "Antitrust", Ermittlungen wegen unlauterer Geschäftspraktiken gegen die irische Fluggesellschaft eingeleitet. Dabei kam die Behörde zu dem Schluss, dass Ryanair die Verbraucher nicht ausreichend über mögliche Zusatzkosten informiert habe.
Die Check-in-Gebühr selbst wurde von "Antitrust" nicht beanstandet. Die Behörde wies Ryanair allerdings an, die Webseite, die App und den Text der Buchungsbestätigungsmail zu ändern, um die Passagiere darüber ausdrücklich zu informieren. Zudem wurde bemängelt, dass bei Ryanair-Buchungen für einen Hinflug automatisch auch alle Extrawünsche für den Rückflug übernommen wurden.
Erfolgreicher Verbraucherschutz
"Antitrust" berief sich auf zwei Paragrafen des italienischen Verbraucherschutzgesetzes. Ryanair erklärte sich daraufhin bereit, die zusätzlichen Kosten für das Einchecken am Flughafen zurückzuerstatten. Insgesamt können nach Angaben der Wettbewerbsbehörde mehr als 100.000 Fluggäste mit einer Rückzahlung rechnen. Für Passagiere, die sich nicht beschwert hatten, soll es immerhin eine Entschädigung von 15 Euro oder Gutscheine im Wert von 20 Euro geben.
Extrakosten - über den Preis für ein Standard-Ticket hinaus - sorgen bei Flügen immer wieder für Ärger. Vor allem für die Mitnahme von Gepäck müssen Reisende oft tief in die Tasche greifen.
wa/sti (dpa, afp, RAI)