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Ministerposten von indischem Clan?

16. März 2016

Südafrikas Präsident Zuma gerät wegen seiner Beziehungen zum einflussreichen Firmenimperium Gupta weiter unter Druck. Sein Vize-Finanzminister erklärte, der indische Clan habe ihm den Job des Finanzministers angeboten.

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Jacob Zuma (Foto: picture-alliance/dpa/N. Bothma)
Südafrikas Präsident Jacob Zuma bei einer Parlamentsanhörung im August 2015Bild: picture-alliance/dpa/N. Bothma

Regierungsmitglieder werden in der Regel vom Regierungschef ernannt, doch in Südafrika scheint der einflussreiche indische Gupta-Clan solche Jobs im Angebot zu haben. Vize-Finanzminister Mcebisi Jonas erklärte, die Unternehmerfamilie habe ihm Ende 2015 den Posten des Finanzministers angeboten. Er habe "dies ohne Zögern abgelehnt". Das Angebot, die Nachfolge des wenig später entlassenen Ressortchefs Nhlanhla Nene anzutreten, sei eine "Verhöhnung unserer hart erarbeiteten Demokratie", sagte Jonas.

Zwei neue Finanzminister in wenigen Tagen

Im Dezember hatte Zuma überraschend Finanzminister Nene entlassen und damit große Unruhen in der Finanzwelt ausgelöst und die Landeswährung Rand in eine tiefe Krise gestürzt. Für Nene wurde der wenig bekannte und in Finanzfragen wenig erfahrene Politiker David van Rooyen berufen. Nach einem Proteststurm ersetzte Zuma schon nach wenigen Tagen van Rooyen durch den jetzt amtierenden Pravin Gordham, der das Amt bereits von 2009 bis 2014 inne hatte.

Mcebisi Jonas und Pravin Gordhan (Foto: Reuters/S. Sibeko)
Mcebisi Jonas (r.) und Pravin Gordhan im Dezember 2015Bild: Reuters/S. Sibeko

Zumas Familie im Gupta-Imperium

Jonas Anschuldigungen heizen Spekulationen an, wonach die Guptas die südafrikanische Politik unterwandert haben. Der Clan kontrolliert ein Firmenimperium in Südafrika und gehört zu den reichsten Familien des Landes. Die Familie ist ein Großspender der Regierungspartei ANC und unterhält enge Beziehungen zu Staatschef Zuma. Einer seiner Söhne leitet eines der Gupta-Unternehmen. Zumas Frau Bongi Ngema war ebenfalls in einem Gupta-Konzern angestellt.

Nicht die ersten Vorwürfe

Ein Familiensprecher wies die Vorwürfe des Vize-Finanzministers umgehend als "vollkommen falsch" zurück. Es sind aber nicht die ersten dieser Art. Kürzlich hatte bereits die ANC-Abgeordnete Vytije Mentor erklärt, ihr sei von der Familie ein Regierungsposten angeboten worden. Die Guptas, die in Südafrika auch Minen betreiben, sollen zudem die Ernennung anderer Kabinettsmitglieder, unter ihnen Bergbauminister Mosebenzi Zwane, mitbestimmt haben.

Präsident Zuma steht auch wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage unter Druck. Im Januar gingen rund 500.000 Südafrikaner auf die Straße und forderten seinen Rücktritt.

fab/ml (afp, rtre)