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Politik

Südkorea und USA starten Militärübungen

22. August 2022

Es ist das größte Militärmanöver seit Jahren in Südkorea. Die Übungen zur Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit laufen bereits. In Seoul wird eine scharfe Reaktion Nordkoreas auf das elftägige Manöver befürchtet.

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Südkoreanische Soldaten der 28. Division der Armee
Südkoreanische Soldaten der 28. Division der ArmeeBild: YNA/dpa/picture alliance

Mitten in wachsenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel führen die Streitkräfte Südkoreas und der USA ihr größtes gemeinsames Sommermanöver seit fünf Jahren durch. Die Übungen hätten an diesem Montag wie geplant begonnen, teilte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums mit. Zur Zahl der beteiligten Soldaten und zur militärischen Ausrüstung machte die Behörde keine Angaben. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten stationiert - als Abschreckung gegen eine Bedrohung durch die selbst erklärte Atommacht Nordkorea.

"Ulchi Freedom Shield" läuft bis zum 1. September

Unter dem Namen "Ulchi Freedom Shield" sollen bis zum 1. September ein Training mit Computersimulationen, gemeinsame Feldübungen und eine große Zivilverteidigungsübung durch Südkorea kombiniert werden. In Seoul wird eine scharfe Reaktion Nordkoreas auf das elftägige Manöver befürchtet.

Das Manöver war auf Drängen des neuen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol wieder aufgenommen worden. Er hatte bei seinem Amtsantritt im Mai angekündigt, die gemeinsamen Übungen zu "normalisieren" und die Abschreckung gegen Nordkorea zu verstärken. Das Regime in Pjöngjang wirft den USA regelmäßig vor, deren Manöver mit Südkorea dienten der Vorbereitung eines Angriffs. Washington und Seoul bestreiten das und betonen, die Übungen sollten die Verteidigungsfähigkeiten verbessern.

Südkorea | Präsident Yoon Suk Yeol
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol ist seit Mai im AmtBild: Chung Sung-Jun/Pool Getty Images AsiaPac/dpa/picture alliance

Die Spannungen in der Region hatten sich in diesem Jahr nach einer Reihe von Tests mit atomwaffenfähigen Raketen durch Nordkorea wieder verschärft. In den vergangenen Jahren hatten die USA und Südkorea den Umfang mehrerer Übungen auch aus diplomatischen Gründen reduziert oder sie ganz abgesagt. Als die USA das Sommermanöver in Südkorea 2018 absagten, wollten sie größere Chancen für Verhandlungen über Nordkoreas Atomwaffenprogramm schaffen. Diese kommen jedoch seit dem gescheiterten Gipfeltreffen der USA mit Nordkorea im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran.

nob/sti (afp, dpa, rtr)