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Südsudan: Der Rebell wird wieder Politiker

26. April 2016

Das arme afrikanische Land versucht einmal mehr, Frieden einkehren zu lassen. Doch der Machtkampf zwischen Machar und Südsudans Präsident Kiir mit 50.000 Toten lässt nicht allzu viel Hoffnung auf bessere Zeiten zu.

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Riek Machar unmittelbar nach seiner Ankunft in Südsudans Hauptstadt Juba (Foto: Reuters/J. Solomun)
Riek Machar unmittelbar nach seiner Ankunft in Südsudans Hauptstadt JubaBild: Reuters/J. Solomun

Der Südsudan hat einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Frieden getan. Rebellenführer Riek Machar kehrte im Rahmen der Friedensbemühungen in sein Land zurück, um wieder als Vizepräsident Mitglied der Regierung zu werden, wie der britische Sender BBC berichtete. Die Rückkehr Machars ist Teil eines Abkommens, das die Konfliktparteien im vergangenen Jahr unterzeichnet, bisher aber kaum umgesetzt haben. Machar wurde bereits offiziell in sein Amt eingeführt.

2,3 Millionen Menschen wurden vertrieben

Machar war nach der Unabhängigkeit des Südsudans 2011 schon einmal Vizepräsident, wurde aber im Dezember 2013 nach Putschgerüchten von Präsident Salva Kiir abgesetzt und floh. Der Machtkampf zwischen Kiir und Machar führte zu einem Bürgerkrieg, in dem nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 50.000 Menschen getötet wurden. Seit Ende 2013 wurden rund 2,3 Millionen Menschen vertrieben. Eine humanitäre Katastrophe war die Folge.

Rebellenchef Machar (r.) und Präsident Kiir (l.) bei einem Treffen im Januar 2015 in der tansanischen Stadt Arusha (Foto: AFP/Getty Images)
Rebellenchef Machar (r.) und Präsident Kiir (l.) bei einem Treffen im Januar 2015 in der tansanischen Stadt ArushaBild: AFP/Getty Images

In einem Friedensabkommen hatten sich die Konfliktparteien im August 2015 unter anderem darauf geeinigt, dass Machar als Vizepräsident zurückkehrt. Trotz des Abkommens, das auch einen Waffenstillstand vorsah, waren die Kämpfe zwischen Anhängern von Kiir und Machar in den vergangenen Monaten weitergegangen. Streit gab es etwa über die Frage, über wie viele Truppen und Waffen Machar weiter verfügen darf. Seine Ankunft in der Hauptstadt Juba war daher in den vergangenen Wochen immer wieder verschoben worden. Machar hatte sich zuletzt in Äthiopien aufgehalten.

Der Südsudan mit knapp zwölf Millionen Einwohnern hatte sich vom Sudan nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg gelöst und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.

sti/kle (afp, epd)